Nach einer fast zweijährigen Entstehungsphase hat sich der Deutsche Bauernverband (DBV) am vergangenen Freitag auf dem Bauerntag in Koblenz ein eigenes Leitbild gegeben. Vorangegangen war der Beschlussfassung durch die Mitgliederversammlung die abschließende Diskussion eines überarbeiteten Entwurfs, den der niedersächsische Landvolkpräsident Werner Hilse als Vorsitzender der zuständigen Arbeitsgemeinschaft im DBV vorgelegt hatte. Diese Aussprache verlief durchaus kontrovers, obwohl sich die Vorschläge aus den einzelnen Landesbauernverbänden im Prozess der Leitbildfindung bereits stark verdichtet hatten.
DBV-Präsident Gerd Sonnleitner hob hervor, dass es dem Bauernverband gut tue, sich die Zeit zu nehmen, um über sich selbst nachzudenken, über die eigenen Wurzeln und das Fundament sowie die Werte, die den Verband zusammenhielten, aber auch über das eigene Selbstverständnis als Bauernverband und die Orientierung für die berufsständische Arbeit.
Nach Sonnleitners Worten muss gegenüber Politik und Gesellschaft klargemacht werden, dass der DBV für eine leistungsfähige, wissensorientierte und von Bauernfamilien nachhaltig getragene Landwirtschaft stehe. Zudem sollte der Bauernverband Themen aufgreifen, die dem landwirtschaftlichen Berufsstand auf den Nägeln brennten. Gleichzeitig müsse man sich noch mehr mit den Wünschen befassen, welche die Gesellschaft an die Landwirte richte, ob berechtigt oder nicht.
Der Stellvertretende DBV-Generalsekretär Adalbert Kienle machte deutlich, dass das Leitbild helfen solle, die Ziele des Bauernverbandes zu tragen. Es handele sich dabei nicht um einen Schlussstein, sondern um den Anfang einer fortgesetzten Diskussion. Es gelte nun, andere zu überzeugen und Akzeptanz für das Leitbild zu schaffen, an dem sich viele Bauern orientieren sollten. (AgE)
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