Am 10. Januar hatten Mecklenburg-Vorpommerns Bauernverbandspräsident Detlef Kurreck und der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Dr. Martin Piehl, zu einem Pressetermin geladen. Nach einem Rückblick auf das vergangene Jahr kündigten beide an, sich auch 2017 mit der Milchkrise, dem Umgang mit geschützten Tierarten wie Wolf und Biber sowie der Geflügelpest beschäftigen zu wollen.
Spannend bleibe auch die Ausgestaltung der Politik nach der Landtagswahl. Denn der Koalitionsvertrag hat sich laut dem Bauernverband in vielen Passagen als sehr vage und interpretationsoffen entpuppt. Das sei für die Landwirte Grund genug, sich wissensbasiert bei allen Themen, die den Agrarbereich betreffen, einzubringen und klare zukünftige Rahmenbedingungen auf europäischer, Bundes- und Landesebene einzufordern.
Dr. Martin Piehl ergänzte: „Ein Beispiel für eine lösungsorientierte Diskussion wäre eine differenzierte Darstellung des aktuellen Nitratberichtes. In Mecklenburg-Vorpommern halten über 80 % der Grundwassermessstellen den Nitratschwellenwert von 50 mg/l ein. Selbst bei pauschaler Betrachtung sind von insgesamt 53 Grundwasserkörpern im Land lediglich 11 belastet. Die Landwirtschaft setzt sich bei Überschreitungen der Nitratkonzentration dafür ein, gemeinsam mit der Wasserwirtschaft an Lösungen und Verbesserungen zu arbeiten. Es muss aber auch weiterhin eine bedarfs- und standortgerechte Nährstoffversorgung der angebauten Kulturen sichergestellt sein. Für eine zuverlässige Planungsmöglichkeit muss deshalb die Düngeverordnung zügig verabschiedet werden.“
Ein weiterer Schwerpunkt für den Bauernverband in Mecklenburg-Vorpommern liegt auf der Forderung, die zunehmende Bürokratie nicht auf die Landwirte zu verlagern, sondern tatsächlich abzubauen. Diskutiert werden müssen zum Beispiel sinnvolle Toleranzgrenzen und verbindliche Stichtagsregelungen bei Agrarantragstellungen.
„Wir werden auch in diesem Jahr, dem Bundestagswahljahr, wieder mit unterschiedlichen öffentlichen Aktionen und Veranstaltungen auf die Situation und die sich daraus ergebenden Forderungen unserer Landwirte aufmerksam machen“, sagte Detlef Kurreck. Die bereits begonnenen Gespräche mit den Verbrauchern werden selbstverständlich weitergeführt und Kindern wie Erwachsenen Einsichten in landwirtschaftliche Betriebe gegeben.
„Den Auftakt dafür machen wir im Januar mit der Demonstration unter dem Motto Dialog statt Protest! Redet mit uns, statt über uns, die im Rahmen der Internationalen Grünen Woche am 21.01.2017 ab 9 Uhr auf dem Washington-Platz vor dem Berliner Hauptbahnhof stattfinden wird. Zeitgleich wollen wir als Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. durch eine zusätzliche regionale Aktion unsere Unterstützung zeigen: Wir werden am 21.01.2017 ab 10 Uhr ein Frühstücksgespräch in der Marienplatz-Galerie Schwerin starten. Dort wollen wir mit den Verbrauchern darüber reden, wie die moderne Landwirtschaft die Ernährung in Deutschland sichert“, ergänzt er.