Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat in den vergangenen Tagen mit einer Wirtschaftsdelegation die Ukraine besucht und umfangreiche Investitionen versprochen. Mit dabei waren auch die Manager Matthias Berninger und Oliver Gierlichs von Bayer.
Die Leverkusener kündigten daraufhin an, von diesem Jahr an insgesamt 60 Mio. € in seine Aufbereitungsanlage für Maissaatgut im ukrainischen Pochuiky investieren zu wollen. Die Investition umfasst eine neue Trockenanlage, hochmoderne landwirtschaftliche Geräte, Lagerstätten und den Bau von zwei Luftschutzbunkern, um die Sicherheit der ukrainischen Mitarbeiter zu gewährleisten, die vor Ort unter sehr schwierigen Bedingungen arbeiten.
„Bayer ist seit vielen Jahren in der Ukraine aktiv und engagiert sich für das Land, seine Menschen und die Landwirtschaft“, sagt Berninger, Head of Public Affairs, Science and Sustainability bei Bayer. Man werde seinen Teil dazu beitragen, den Wiederaufbauplan für die Ukraine zu unterstützen und die Ernährungssicherheit in der Region und weltweit zu gewährleisten, hieß es.
Minister Habeck hatte Medienberichten zugesagt, deutschen Unternehmen ausnahmsweise eine staatliche Investitionsgarantie zu geben, wenn sie sich jetzt in der Ukraine engagieren. Wenn Fabriken durch Raketenangriffe zerstört würden, hafte der deutsche Staat für die Investitionssummen.
zuvor hatte schon der Ostausschuss gefordert, dass für Mittelständler eine Rückversicherung oder ein Garantiefonds sinnvoll wäre, mit dem das bestehende Risiko im Ukraine-Engagement zumindest teilweise abgefedert werden könnte.
Schon vor dem Krieg bedeutender Standort
Bereits vor dem Krieg hatte Bayer bedeutende Investitionen von fast 200 Mio. € getätigt, um die Maissaatgutproduktion durch ein Netzwerk ukrainischer Landwirte und die Saatgutaufbereitungsanlage in Pochuiky aufzubauen. Das Werk wurde 2018 eingeweiht und arbeitet vor Ort mit rund 100 Mitarbeitern sowie etwa 250 bis 300 Saisonkräften.
Bayer ist mit seinem Werk einer der größten Investoren in der Region. Die Steuern des Unternehmens machen rund 25 % des Budgets der lokalen Gemeinde aus.
Durch eine Bayer-Spende in Höhe von 825.000 € hat die Nichtregierungsorganisation Fondation Suisse de Déminage (FSD) zudem eine große Minenräummaschine (MV10 Maschine) anschaffen können, die große Flächen wie Ackerland bearbeiten kann. Außerdem kaufte Bayer sechs Krankenwagen und 44 Defibrillatoren für das Rote Kreuz Ukraine.