Rund 80 Landwirte in Bayern müssen in dieser Woche ihren Mais auf insgesamt 800 bis 900 ha unterpflügen. Angeordnet hat dies das Umweltministerium in München. Die Bauern gehören zu den Käufern des mit GVO verunreinigten Saatguts aus Niedersachsen. Zwar will das Ministerium die Anzahl der Betroffenen in Bayern nicht bestätigen, laut der Süddeutschen Zeitung würden aber alle Experten von dieser Größenordnung ausgehen. Die meisten Betriebe sollen in Schwaben liegen. Bayern dürfte damit das Bundesland sein, das am stärksten von der jüngsten Verunreinigung betroffen ist. Der Hersteller Pioneer streitet unterdessen weiter jede Verantwortlichkeit ab und will keinerlei Spuren einer Verunreinigung gefunden haben. Die Bundesländer bestehen hingegen auf das sofortige Umpflügen oder chemische vernichten der Pflanzen. Der DBV fordert derweil, dass sich die sieben betroffenen Bundesländer auf eine gemeinsame Strategie einigen, wie sie mit der Gentechnikpanne umgehen wollen. Das ist besonders im Hinblick auf die Ansprüche der betroffenen Landwirte wichtig. Bayerns Umweltminister Markus Söder erwartet laut der Zeitung, dass Pioneer den Landwirten den Schaden ersetzt. "Außerdem braucht es eine verbesserte gesetzliche Klarstellung in der Haftungsfrage", so Söder. "Im Gentechnikgesetz sollte klargestellt werden, dass der Verursacher zu zahlen hat."
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