Angesichts des dramatischen Rückgangs der schweinehaltenden Betriebe und der unzureichenden Pläne der Bundesregierung zum Umbau der Nutztierhaltung weitet Bayern sein Tierwohlprogramm „BayProTier“ aus. Wie Ministerpräsident Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber am Montag dieser Woche beim Besuch des Ferkelerzeugerbetriebs Scharl bei Eichstätt ankündigten, soll das Programm auf die Schweinemast und im Bereich der Rinderhaltung auf die Rinderaufzucht und -mast ausgedehnt werden. Die Förderung der Zuchtsauenhaltung und der Ferkelaufzucht soll wie im Vorjahr weiterlaufen.
Zudem kündigten Söder und Kaniber an, beim Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) die zuwendungsfähigen Kosten für Investitionen in Tierwohlställe von 800.000 € auf 1,2 Mio. € zu erhöhen. Laut Ministerin Kaniber will Bayern damit investitionswilligen Tierhaltern mehr finanziellen Spielraum verschaffen, ihre Betriebe zukunftsfähig aufzustellen und ihren Tieren noch artgerechtere Haltungsbedingungen zu ermöglichen.
Kritik an den Plänen der Bundesregierung
Die Ankündigung der neuen Fördermöglichkeiten verknüpften Söder und Kaniber mit der Aufforderung an die Bundesregierung, Planungssicherheit für den Nutztierstandort Deutschland zu schaffen. Was die Bundesregierung kürzlich an Plänen zum Umbau der Nutztierhaltung vorgestellt hat, reiche nicht im Geringsten, um den Bäuerinnen und Bauern eine Perspektive zu bieten. Nach Berechnungen des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums könnten mit den vom Bund bereitgestellten Mitteln in diesem Jahr gerade mal 0,7 % der Mastschweineplätze in Deutschland neu gebaut werden.