Die Grünen im bayerischen Landtag haben bessere Rahmenbedingungen für die ökologische Landwirtschaft gefordert: "Der Markt für Bioprodukte boomt - doch unsere heimische Landwirtschaft schafft es nicht, entsprechend von diesem nachhaltigen Trend zu ökologischen Lebensmitteln zu profitieren", kritisiert Verbrauchersprecherin Anne Franke. So übersteige die Nachfrage die Kapazitäten bayerischer Erzeuger bei weitem und müsse vielfach durch Importe aus dem Ausland gedeckt werden: "Bayern verschläft hier einen Wachstumsmarkt." Verantwortlich ist nach Ansicht der Grünen insbesondere die einseitige Ausrichtung der bayerischen Landwirtschaftspolitik: "Es ist schon zynisch, wenn Landwirtschaftsminister Brunner kurz vor der Biofach ein Loblieb auf den Ökolandbau anstimmt, gleichzeitig aber die Zuschüsse für ökologisch wirtschaftende Höfe beim Agrarförderprogramm KULAP kürzt." Gleiches gelte auf Bundesebene für die Förderpolitik von CSU-Landwirtschaftsministerin Aigner. Die Ökolandwirtschaft in Bayern könne deshalb mit dem rasanten Wachstum des Biomarktes bei weitem nicht Schritt halten: Während das Handelsvolumen für Bioprodukte in den vergangenen zehn Jahren um 180 % nach oben geschnellt ist, hat sich die Zahl der Höfe in Bayern von 3280 auf 6300 nicht einmal verdoppelt. "Insgesamt wirtschaften gerade einmal 5,5 % der Bauernhöfe in Bayern ökologisch", rechnet Anne Franke vor.
Hintergrund: Brunner lobt Umstellungsbereitschaft bayerischer Höfe (15.2.2011)