120 BBV-Ortsobleute würden demnach zu einer Demonstration am 10. März vor der Münchner BBV-Zentrale aufrufen. Verlangt werde "eine erneute, deutschlandweite Abstimmung zum Quotenerhalt bei allen Milcherzeugern", wie einer der Wortführer des Protests, Johann Fuchs aus Oberndorf bei Ebersberg erklärt. Der Grund: Die angekündigte Abschaffung der Milchquote treibt viele Landwirte in Existenzängste. Vom Deutschen Bauernverband (DBV) fühlen sie sich dabei im Stich gelassen. So hatte Sonnleitner 2007 erklärt, die Streichung sei notwendig, weil die Quote nie wie erhofft den Markt gestützt hat und große Milchbauern mit 80 und mehr Kühen sie als Gängelung empfinden. Die oberbayerischen Milchbauern, die im Schnitt 26 Kühe halten, wollten sich diese Positionierung des Verbandes jedoch nicht gefallen lassen. Sie übten bereits einen so großen Druck aus, dass der Bayerische Bauernverband von der Berliner Linie abwich und sich für den Erhalt der Milchquote aussprach. Sie würde zumindest ein Minimum an Schutz vor Großbetrieben bieten, die zu Niedrigpreisen profitabel wirtschaften, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Neben der Milchquote stehen der Deutsche und der Bayerische Bauernverband aber auch wegen der Gentechnikpolitik in der Kritik. Die Führungsspitzen würden sich viel zu unentschieden äußern. Der BBV weist alle Vorwürfe zurück. Bei der Quotenregelung habe sich der BBV der Mehrheit der anderen Landesverbände beugen müssen, so Generalsekretär Hans-Müller. Er betonte, dass man den Kritikern immer wieder Gespräche angeboten habe. Jetzt müsse Schluss sein mit Diffamierungen und Fehlinterpretationen. Den Wortführern sei offenbar nicht an einer konstruktiven Sacharbeit und an einer fairen Auseinandersetzung innerhalb der Gremien des Bayerischen Bauernverbandes gelegen, so Müller in einer Erklärung.
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