Milch der Molkerei Weihenstephan für 20 Cent pro Liter? Schlicht unfassbar, was Bauern in einem Rewe-Markt im Landkreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein) entdeckt haben. Ein Extrembeispiel, das aber zeigt, dass die Preisschlacht im Lebensmittelhandel inzwischen ohne jeden Anstand oder Moral geführt wird. Deshalb fordert der Bauernverband dringend kartellrechtliche Maßnahmen gegen solch aberwitzige Schleuderpreise.
Erst am vergangenen Wochenende haben Discounter die Preise für Milchprodukte massiv gesenkt. Nachdem Aldi und Norma bereits einige Produkte – insbesondere Käse und Butter – billiger anbieten, haben auch Edeka, Rewe, Lidl, Netto und Penny weitere Preissenkungen angekündigt.
Günther Felßner, Milchpräsident des Bayerischen Bauernverbandes, kritisiert die ruinöse Preispolitik scharf. „Die niedrigen Preise bringen Bauernfamilien in Existenznot. Und was machen die Handelskonzerne? Sie reden über regionale und nachhaltige Produktion, treten die Nachhaltigkeit aber gleichzeitig mit Füßen!“, sagt Felßner.
Weiterlesen:
Felßner: „Handel tritt regionale Lebensmittelerzeugung mit Füßen“ (6.4.2016)