Mit zehn Thesen zur Landwirtschaft des Jahres 2040 will der Bayerische Bauernverband (BBV) eine Debatte um die Ausrichtung der Agrarproduktion im Freistaat auslösen und eigene Ideen für die Zukunft des Berufsstandes unterbreiten.
Laut BBV-Präsident Walter Heidl möchte der Verband damit nicht zuletzt Perspektiven aufzeigen, wie die Bauern einen Beitrag zur Bewältigung gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen leisten können und welche Veränderungen und Rahmenbedingungen dafür nötig sind. Der Dialogprozess soll Denkanstöße geben, aber auch dazu beitragen, Anregungen zu sammeln und das Diskussionspapier weiterzuentwickeln.
„Zu diesem Prozess gehört es aus unserer Sicht, öffentlich und offen über die Land- und Forstwirtschaft der Zukunft zu diskutieren. Denn wir sind uns bewusst, dass das Vertrauen von Politik, Gesellschaft und Verbrauchern zentral sein wird für eine erfolgreiche Zukunft in der bayerischen Land- und Forstwirtschaft“, betonte Heidl. Kernstück des BBV-Diskussionsangebots sind die zehn Thesen zu Chancen und Perspektiven der Landwirtschaft, die seit vergangener Woche unter https://www.landwirtschaft-2040.de/ zu finden sind.
Dabei zeichnet der Verband neben der klassischen regionalen Bereitstellung der Lebensmittel auch mit Blick auf den Klimaschutz, geänderte Ernährungsgewohnheiten oder Energie und Rohstoffe aus erneuerbaren Quellen ein durchaus selbstbewusstes Szenario. So bekennt sich der BBV zur kleinstrukturierten bayerischen Landwirtschaft, die auch 2040 noch mit rund 100 000 Höfen das „grüne Fundament von Gesellschaft und Wirtschaft“ bilde. Er geht aber davon aus, dass sich das Berufsbild bis dahin weiter modernisiert und kooperativer sowie immer nachhaltiger wird.
Stadt und Land ebenbürtig
Die ländlichen Räume dürften nach Überzeugung des Verbandes in etwa 20 Jahren den urbanen Ballungszentren in jeder Hinsicht ebenbürtig sein; regionale Vermarktungskreisläufe würden gleichzeitig immer wichtiger. Auch die Nährstoffkreisläufe werden nach Einschätzung des BBV regionaler und geschlossener sein, wobei Gemeinwohlleistungen zur „selbstverständlichen Einkommensquelle werden“. Der Verband rechnet außerdem damit, dass die Landwirtschaft 2040 die Grundlagen für eine fossil- und plastikfreie Bioökonomie bildet.
Ihm zufolge werden im Zusammenhang mit dem Diskussionspapier für Mitglieder und Ehrenamtliche bis Mitte Juni zahlreiche Dialogveranstaltungen angeboten. Zusätzlich bietet der BBV unter www.bayerischerbauernverband.de/Landwirtschaft-2040 eine digitale Plattform, auf der auch Meinungs- und Diskussionsbeiträge hinterlassen werden können. AgE