Die Milcherzeuger konnten nach Aussage des BDM beim Milchgipfel einen wichtigen Teilerfolg in den Bemühungen um eine nachhaltige und langfristige Verbesserung der Milcherzeugerpreise erzielen. Wie der Verband am Abend mitteilte, sollen seine Forderungen nach Anpassung des Umrechnungsfaktors und Abschaffung der Molkereisaldierung kurzfristig umgesetzt werden. Mit diesen Maßnahmen werde eine Entlastung des Marktes um ca. 1,5 % der Milchmenge möglich, erklärte der BDM. Mittelfristig soll nach Willen Seehofers auch die Bundessaldierung abgeschafft werden, ob dies noch dieses Jahr möglich sein wird, ist aber unter anderem eine Frage des Vertrauensschutzes, die noch zu prüfen sein wird. Für die Erzeuger bedeutet dies, dass sie im verbleibenden Jahr strikte Quotendisziplin halten müssen, um nicht das Risiko einzugehen, keine Saldierungsmöglichkeit zu haben. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt allerdings, dass Seehofer beim Punkt Saldierung bisher lediglich eine Überprüfung angekündigt hat. Dafür wolle Seehofer die Einführung der vom BDM geforderten Umlage weiterverfolgen, hierzu müsse aber EU-Recht geändert werden. Um dafür die Grundlagen zu schaffen, soll eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern des Bundesministeriums und der Länderministerien sowie BDM und Bauernverband gebildet werden. Im Rahmen der Diskussion um die geplanten jährlichen Quotenaufstockungen hätten sich Seehofer und die Vertreter der Länderagrarministerien dahingehend verständigt, diesen Quotenaufstockungen von 1% pro Jahr nur dann zuzustimmen, wenn der Markt dies auch "vertrage". Zufrieden zeigte sich dementsprechend BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. Dies sei ein erster Einstieg in eine Flexibilisierung der Mengensteuerung, deutete er die Ankündigungen seitens der Politik. Gleichzeitig warnte er aber vor einer zu großen Erwartungshaltung.
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