Beim jüngsten Kreistreffen des BDM in Harburg haben die Anwesenden die Entscheidung des Agrarrats als politisch völlige Fehlentscheidung kritisiert. Die Teammitglieder sahen es laut Augsburger Allgemeinen als verantwortungslos an, die Abschaffung der Molkerei- und Bundessaldierung zu verhindern und gleichzeitig die im April beschlossene zweiprozentige Quotenerhöhung gleichmäßig auf alle Milcherzeuger zu verteilen. Gerade in einer Situation von zunehmendem Mengendruck, wie es zur Zeit der Fall ist, wären Maßnahmen zu einer marktwirtschaftlichen Ausrichtung des Milchmarktes zwingend erforderlich und notwendig gewesen, zitiert die Zeitung weiter. Angesichts des schwachen Exportes und zurückhaltender Konsumentennachfrage im Inland werde die Quotenerhöhung zu noch mehr Übermenge und damit zu sinkenden Erzeugerpreisen führen, so Verbandssprecher Josef Bissinger. In dieser Situation zu argumentieren, man wolle nicht, dass den Milcherzeugern Marktanteile verloren gingen, sei für die Milcherzeuger der blanke Hohn. Bissinger weiter laut Zeitung: "Dass die Milchindustrie andere Interessen verfolgt, als die Milcherzeuger, ist noch nachvollziehbar; dass sich aber der Bauernverband gegen sein eigenes Klientel wendet, ist unerhört. Damit hat er sich endgültig als Interessensvertretung für die Milcherzeuger disqualifiziert." Im Vorfeld sei von der BBV-Kreisvorstandschaft die Zusammenarbeit mit dem BDM-Kreisteam einseitig beendet worden, zitiert die Augsburger Allgemeine den BDM-Sprecher.
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