"Wir stehen kurz vor dem Ziel". Das sagte der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber vergangene Woche bei einer Infoveranstaltung des Verbandes in Harsewinkel. Alle Forderungen des BDM seien politisch auf einem guten Weg. Wie das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe berichtet, meint der Allgäuer Landwirt damit in erster Linie die Änderung des Umrechnungsfaktors für Milch von 1,02 auf 1,03 kg/l, die Abschaffung oder Begrenzung der Saldierungsmöglichkeiten für Überlieferungen sowie die Einführung einer Abgabe in Höhe von 0,5 Cent/kg Milch zu Steuerung des Milchmarktes. Bis der Bundesrat sich im Oktober und November mit dem Thema befasst, müsse der Berufsstand verstärkt Druck machen, um die Forderungen zu unterstützen, so Schaber vor etwa 150 Landwirten. Der Lieferboykott dieses Sommers sei ein grandioser Erfolg gewesen, bekräftigte Schaber weiter. Ohne den Streik läge der Milchpreis um 3 bis 4 Cent niedriger. Nur die Gegenseite wolle dies nicht wahrhaben. Als Konsequenz forderte er, dem DBV die Vertretungsbefugnis im Bereich Milchpolitik zu entziehen. Auch mit den Molkereien ging der Vorsitzende hart ins Gericht. Gerade die Genossenschaften hätten kläglich versagt, und die im Frühjahr getätigten Geschäftsabschlüsse mit dem Handel seien entweder als "pure Dummheit" oder aber als "bewusste Provokation der Milchbauern" zu werten. Damals waren Preisnachlässe im Bereich von 10 bis 15 Cent/kg für Frischmilch vereinbart worden, wobei die Molkerei Müller die Vorreiterrolle übernahm. Die gesamte Milchindustrie überzog der BDM-Vorsitzende anschließend mit Kritik.
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