Die Startbedingungen für 2009 bei Milch und bei Fleisch sind laut DBV-Präsident Gerd Sonnleitner nicht günstig. "Damit wir aber nicht in ein tiefes Loch fallen, haben wir die EU-Kommission gedrängt, die währungsbedingten Verluste im Export durch Exporterstattungen auszugleichen", erklärte Sonnleitner heute auf dem Bauerntag Heilbronn-Ludwigsburg. Dies sei bei Milch gelungen, bei Fleisch werde der Berufsstand "noch am Ball bleiben". Ziel sei es, die eindeutigen Vorteile, die "wir in Deutschland in der Milchproduktion, in der Schlachtschweinehaltung und in der Geflügelwirtschaft, aber auch im Getreide- und Rapsanbau haben, voll auszuspielen", so der Präsident. Es müsse gelingen, die Betriebe, aber auch die Marktpartner wetterfester zu machen. Größtes Sorgenkind sei nach wie vor die Molkereiwirtschaft. "Wir haben zu wenige Betriebe, die Lidl- und Aldifest sind und gleichzeitig Exportmärkte bis nach Tokio hin bedienen können", sagte Sonnleitner. Daher würde die Landwirtschaft die Molkereiwirtschaft zum Handeln drängen, "denn dort liegt der Schlüssel für die dauerhafte Sanierung unserer Erzeugerpreise", erklärte Sonnleitner.
Gerade 2008 habe in schonungsloser Deutlichkeit gezeigt: In einer Marktwirtschaft lassen sich Preise nicht einfach befehlen. Die jüngsten Erfahrungen auf den Rohstoff- und Energiemärkten seien auch eine deutliche Warnung gewesen, es nicht zu überziehen, erklärte der Bauernpräsident weiter. Die EU könne und dürfe die "Marktsicherungen" nicht vollständig abbauen. "Nur das kann die Lehre sein!". Europa müsse auch dem wachsenden Bedürfnis nach Versorgungssicherheit bei Nahrungsmitteln, Energie und Rohstoffen Rechnung tragen.