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Berchtesgadener Land im Interview

"Wir hätten den Streik nicht länger ausgehalten", so Andreas Argstatter, Vorstandsmitglied der Molkerei Berchtesgadener Land im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Lesezeit: 3 Minuten

SZ: Warum haben Sie dem Druck des BDM nachgegeben? Argstatter: Wir gehen damit an unsere Grenze, aber wir wollten für unsere Mitglieder das Äußerste tun. Deshalb haben wir entschieden, die 43 Cent zu bezahlen.


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Die Molkerei ist ja eine Genossenschaft. Heißt das, dass Sie von Ihren eigenen Genossen bestreikt wurden? Ja, das ist so. Wir haben ungefähr 1 800 Mitglieder und damit 1 800 Lieferanten. Der weitaus größte Teil von ihnen sitzt im Voralpenland, dazu einige im Salzburger Land.


Ihre Molkerei ist bekannt dafür, dass sie den Milchbauern schon immer Höchstpreise bezahlt hat. Wie viel war das bisher? Trotz des Preisverfalls seit Dezember haben wir bis 1. Mai 43 Cent je Liter bezahlt. Danach mussten wir auf 38 Cent zurückgehen, weil der Markt für unsere Frischmilch und unsere Frischprodukte einfach nicht mehr hergegeben hat.


Wie wollen Sie die Preiserhöhung kompensieren? Das wissen wir noch nicht. Wir gehen damit jetzt erst einmal in Vorleistung für unsere Bauern. Aber wir hoffen natürlich, dass auch der Lebensmitteleinzelhandel ein Signal setzt.


Was kostet die Anhebung? Ein Cent je Liter Milch mehr summiert sich für uns aufs Jahr gesehen auf zusätzliche Ausgaben von 2,1 Mio. Euro. Aber wir hätten den Streik einfach nicht länger ausgehalten.


Wie viel Milch ist Ihnen durch den Boykott am Tag verloren gegangen? Normalerweise verarbeiten wir 630 000 Liter Milch am Tag, zuletzt haben wir nur noch ein Drittel davon bekommen. Das war deshalb so schlimm für uns, weil wir ja damit werben, dass unsere Milch nur aus der Region stammt. Anders als andere Molkereien können wir nicht einfach Milch aus dem Ausland beziehen und so die Ausfälle kompensieren. Ein längerer Lieferstopp und wir wären kaputt gewesen.


Haben Sie denn Verständnis für die streikenden Bauern? Natürlich haben wir sehr großes Verständnis für unsere Bauern. Der Milchpreis ist schon seit Jahren viel zu gering. Aber mit dem Streik werden die kleinen und mittleren Molkereigenossenschaften wie wir über die Maßen getroffen. Denn es waren und sind wir, die immer den maximalen Preis bezahlt haben, auch wenn er natürlich ebenfalls zu niedrig war.


Immerhin ist der Boykott für Ihre Molkerei jetzt vorbei. Wir hoffen sehr, dass die Sache damit für uns ausgestanden ist. So wie die Nerven der Bauern blank liegen, so liegen auch die unseren blank.


Miller: "Dem Beispiel von Lidl folgen"


Der bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller hat heute an den Lebensmitteleinzelhandel appelliert, dem Beispiel des Discounters Lidl zu folgen und die Preise für Milch und Milchprodukte spürbar zu erhöhen. Entscheidend ist laut Miller aber, dass die Preissteigerung auch in vollem Umfang bei den Landwirten ankommt. Denn angemessene Preise für die Landwirte seien unverzichtbare Voraussetzung für den Erhalt einer wettbewerbsfähigen, bäuerlichen Landwirtschaft.

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