„Mehr Ökolandbau in den Lehrplan“ fordern die Teilnehmer der Bundesringtagung für Agrarlehrer 2018 am beruflichen Bildungszentrum in Güstrow.
Die Bundesregierung strebt eine Erhöhung der ökologischen Anbaufläche von derzeit ca. 10% der landwirtschaftlichen Nutzflächen auf 20% an. Dafür müssten die agrarwirtschaftlichen Fachkräfte aber auch qualifiziert sein. Daher fordern die Agrarlehrer, dass der Bund den berufsschulischen Lehrplan modernisieren und vereinheitlichen soll. Denn in den meisten Bundesländern sind über 20 Jahre alte und jeweils länderspezifische Bildungspläne gültig. Und da spielt das Thema Ökolandbau nur eine untergeordnete Rolle.
Auch bei der überbetrieblichen Ausbildung sowie den praktischen Abschlussprüfungen sollte die ökologische Wirtschaftsweise Gegenstand sein. Im Juli 2018 führt die Arbeitsgruppe in Baden-Württemberg daher ein Dialogforum „Ökolandbau“ durch, zu dem die Akteure der landwirtschaftlichen Bildung geladen werden.
Ein weiteres Thema war der steigende Lehrerbedarf im Agrarbereich. Für die nächsten fünf Jahre sagen alle Experten für den Berufs – und Fachschulbereich einen hohen Lehrerbedarf voraus, weil eine Pensionierungswelle zu erwarten ist.
Ebenfalls in aller Munde ist die Digitalisierung im Agrarbereich. Das Problem der Schulen ist hier, dass sie mangelhaft ausgestattet werden und die pädagogischen Umsetzungskonzepte unzureichend sind. Das hätte unter anderem auch wirtschaftliche Hintergründe. Gerade in der Agrarwirtschaft mit bundesweit geringen Schülerzahlen ist es beispielsweise für Verlage wirtschaftlich nicht sehr lukrativ, Software für die Agrarberufe zu entwickeln.