Auf den Beitrag der Beschäftigten in den „grünen“ Berufen am Erfolg der Branche hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen.
„Bei den vielen Eindrücken und Produkten auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) vergessen Messebesucher leicht, dass die Natur dies nicht von allein hervorbringt, sondern dass hier die Ergebnisse der Arbeit von teils hochspezialisierten Fachkräften präsentiert werden“, erklärte der stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum.
Die Branche brauche gute Leute. Allerdings stehe sie dabei im Wettbewerb um die besten Köpfe. Es reiche deshalb nicht, lediglich an einem positiven Image zu arbeiten. Um den Nachwuchs dauerhaft zu binden, müssten die Betriebe den Beschäftigten im Alltag attraktive Rahmenbedingungen ermöglichen, so Schaum. Auf gutem Weg dahin sieht die IG BAU den Bereich Gartenbau. In Deutschland arbeiteten dort insgesamt rund 700 000 Beschäftigte. „Die Gartenbaubetriebe haben verstanden, dass sie die Arbeit aufwerten müssen, um Nachwuchs an sich zu binden“, stellte der stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende fest.
Dazu gehöre auch, dass der Lohn ausreichen müsse, um davon eine Familie ernähren zu können. Zwar sei man hier noch nicht am Ziel, aber die Richtung stimme. Derzeit bewegten sich die Ecklöhne je nach Bundesland und Gartenbausparte zwischen 9,10 Euro und 13,00 Euro. Zuletzt sei deutlich die Bereitschaft erkennbar gewesen, die Niedriglohnschwelle von elf Euro anzugehen.
Erstmals verhandle die IG BAU mit den Arbeitgebern des Gartenbaus zudem über einen Bundesrahmentarifvertrag, berichtete Schaum. Man strebe dabei unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 37 Stunden an. Zunächst solle die Arbeitszeit im Osten auf das Westniveau angepasst werden. Vorbild sei die bereits erzielte Einigung in der Floristik. Gleichzeitig solle die veraltete Unterscheidung der Entgelte zwischen Lohn und Gehalt wegfallen.