Eine immer umfangreichere Auflagendokumentation für die landwirtschaftlichen Betriebe erwartet der Leiter des Fachgebiets für Landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Hohenheim, Prof. Enno Bahrs. Angetrieben werde diese Entwicklung durch zunehmende rechtliche Anforderungen an die landwirtschaftlichen Unternehmen, die Nachhaltigkeit ihrer Tätigkeiten zu dokumentieren.
Zu den zu erbringenden Nachweisen einer nachhaltigen Bewirtschaftung zählen laut Bahrs unter anderem umfangreichere Nährstoffbilanzierungen, die Erfassung ausgebrachter Pflanzenschutzmengen und Wirkstoffrisiken, ferner die Erfassung der Klimawirksamkeit landwirtschaftlicher Produktionsabläufe, Wassernutzungseffizienzen oder auch der Umfang und Status von Schutzflächen.
Datenflut nimmt zu
Dem Wissenschaftler zufolge schlägt sich diese Entwicklung in der Ausgestaltung des landwirtschaftlichen Rechnungswesens nieder, das schon jetzt immer stärker durch die fortschreitende Digitalisierung bestimmt werde. So nehme das Niveau digital verfügbarer betrieblicher Daten in landwirtschaftlichen Unternehmen nach wie vor annähernd exponentiell zu. Immer wichtiger werde damit eine technologische Unterstützung zur Strukturierung und Interpretation dieser Informationen.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hält es Bahrs für unerlässlich, den Jahresabschluss des Bundeslandwirtschaftsministeriums anzupassen. Insbesondere der steigende Anspruch an die Naturalbuchführung in der Testbetriebsberichterstattung lasse eine Weiterentwicklung des BMEL-Jahresabschlusses notwendig erscheinen. Der BMEL-Jahresabschluss dient als einheitliche Datengrundlage für Betriebsvergleiche, die Beratung, den Agrarbericht, die Bewertung von Fördermaßnahmen sowie für die Statistik. (AgE)