Die zunehmende Radikalisierung des Protestes einer Gruppe von Milchbauern findet laut DBV immer weniger Verständnis bei Mitbürgern, Verbrauchern und Politikern, aber auch bei Berufskollegen selbst. Das systematische Verschütten und Zerstören des Lebensmittels Milch mit Güllewagen sei ethisch bedenklich und stoße in der Bevölkerung immer mehr auf Unverständnis, erklärte der Verband am Dienstag. Bei der Agrarministerkonferenz in Eisleben hätten die Demonstranten Sachgut zerstört, ein Fischsterben ausgelöst und Politiker genötigt. Aufgehängte oder verbrannte Puppen bei Protesten vor Länder-Agrarministerien unter Parolen wie "Hier sitzen die Bauernmörder" oder "Länderagrarminister sind Strohmänner der Milchmafia" seien das Ende einer demokratischen Protestkultur. Der Bauernverband ruft daher zur Rückkehr zu einem gewaltfreien Streit mit der Politik und den Marktbeteiligten auf. Dass es allen so schlecht gehe, liege an der Wirtschaftskrise, der extremen Machtkonzentration des Einzelhandels und unzureichenden Maßnahmen von EU, Bund und Ländern. Es bedürfe dringend schnell wirksamer Maßnahmen von Seiten der EU, die kurzfristig die Trendwende auf dem Milchmarkt stärken.
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