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Bioenergie: Weltweites Drama hat gerade erst begonnen

Biosprit gilt mittlerweile als größter Preistreiber für Lebensmittel und sorgt bei Missernten \- wie jüngst in Australien, Russland und der Ukraine \- für noch extremere Preisaufschläge als früher. Mitte Februar kostete der Doppelzentner Brotweizen hierzulande 25 Euro und damit 125 % mehr als zwölf Monate zuvor.

Lesezeit: 2 Minuten

Biosprit gilt mittlerweile als größter Preistreiber für Lebensmittel und sorgt bei Missernten \- wie jüngst in Australien, Russland und der Ukraine \- für noch extremere Preisaufschläge als früher. Mitte Februar kostete der Doppelzentner Brotweizen hierzulande 25 Euro und damit 125 % mehr als zwölf Monate zuvor. Die Gerstenpreise verdoppelten sich, Mais verteuerte sich um 78 %, schreibt die WirtschaftsWoche in einer aktuellen Analyse.



Ein Großteil der Inflation in Deutschland geht demnach inzwischen auf das Konto von Nahrungsmitteln. Für die Bundesbürger verschmerzbar. Fast 1:1 schlagen die Preissteigerungen aber in den Ländern mit der ärmsten Bevölkerung durch, in denen die Menschen nicht 14 % wie in Deutschland, sondern 70 bis 95 % ihres verfügbaren Einkommens für Nahrungsmittel verwenden müssen.



Das Biodrama hat dabei gerade erst begonnen, stellt die Zeitung weiter fest. Bis 2022 will die US-Regierung die Produktion von Biosprit auf 136 Mrd. Liter steigern. Die dafür erforderliche Ackerfläche entspricht dem doppelten Anbauareal Deutschlands. Andere ziehen nach, wie etwa die EU mit einem geplanten Biospritanteil von 10 % im Jahr 2020, Brasilien mit mehr als 50 % oder Indien und China ohne Größenvorgabe.


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Amerikas früherer Vizepräsident Al Gore bedauerte laut der WirtschaftsWoche kürzlich, dass er vor Jahren Bioethanol befürwortet hatte. Heute sei er der Ansicht, dass Biosprit wenig bis gar nichts zu einer besseren Ökobilanz beitrage. Für die Produktion von Maisbenzin sei mehr Energie aus herkömmlichen fossilen Rohstoffen wie Öl oder Gas notwendig, als am Ende Energie im produzierten Liter Biosprit stecke, ergänzt ein Wissenschaftler von der Cornell-Universität. Dabei sei die Produktion von Ethanol aus Mais nicht nur aus ökologischer Sicht völlig ineffizient. Auch ökonomisch seien die US-Subventionen von 12 Mrd. Dollar für die Biospritbranche nicht zu rechtfertigen.



Die Zeitung verweist in ihrer Bestandsaufnahme zuletzt auf das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Dieses sei zu dem Ergebnis gekommen, dass Biosprit nur begrenzte Einsparungen bei den Klimaemissionen bringe, dafür aber die Bodenpreise und Lebensmittel verteuere. Die noch ungewissen Klimafolgen durch die Stickoxyd-Emissionen, die bei der Erzeugung frei werden, könnten den Klimaschutzbeitrag noch weiter verringern, so das TAB. Daher befürworte man die Abschaffung der Biokraftstoffquote.

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