Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Start der Ernte 2024 Agrarpaket der Bundesregierung Pauschalierung

News

Blauzungenkrankheit bereitet große Sorgen

Am 12. Dezember fand ein Gespräch im Bundesagrarministerium statt, bei dem die Schaf- und Rinderzuchtverbände über die aktuelle Lage bei der Blauzungenkrankheit informiert worden sind.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Schafzuchtverband NRW hat jetzt die wichtigsten Aussagen für seine Mitglieder zusammengefasst. So hat der Anteil der verendeten Tiere an den erkrankten Tieren (Letalität) laut dem Friedrich-Löffler-Institut (FLI) von 27 % im Jahr 2006 auf 38 % zugenommen. Sorgen bereitet dem Institut auch die Verbreitung der Krankheit in Europa, da ein Zusammenfließen der Verbreitungsgebiete der Serotypen 4 und 1 (Spanien, Portugal und Südfrankreich) mit dem Verbreitungsgebiet des Serotyps 8 (Mitteleuropa) befürchtet wird. Der Bund sollte daher schnell Kontakt zu den Impfstoffherstellern aufnehmen, damit es auch einen Schutz gegen die beiden anderen Serotypen gibt. Vor dem Einsatz illegaler Lebendimpfstoffe warnen aber alle Experten einhellig. Für die zukünftige Bekämpfung der Blauzungenkrankheit und den Handel mit Wiederkäuern wäre es eine Katastrophe, wenn über den Einsatz von Lebendimpfstoff weitere Serotypen nach Deutschland hereingebracht würden.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Länder sind mit dem Bund darüber hinaus übereingekommen, in Deutschland keine vektorfreie Zeit mehr auszurufen, da der damit verbundene Aufwand (umfangreiche Untersuchungen über Mückenfallen) in keinem Verhältnis zum Vorteil steht. Der einzige Vorteil wäre, dass bei Transporten aus der 150-km-Zone heraus keine Behandlung mit Repellentien mehr nachgewiesen werden muss.


Deutlich wurde bei den Gesprächen außerdem, dass die Europäische Kommission sich immer noch mit Aussagen zurückhält, in welchem Umfang die zu erwartende Impfung im nächsten Jahr und in den Folgejahren von der EU mitfinanziert werden soll. Nach Einschätzung des Ministeriums bestehen gute Aussichten, dass der Impfstoff von der EU im kommenden Jahr als Notfallimpfung mit einem Anteil von bis zu 100 % bezahlt wird. In den Folgejahren würde Brüssel dann bis zu 50 % hinzuschießen. Ein Übernahme von bis zu 50 % der Kosten der Verabreichung der Impfung durch die Tierärzte (Applikationskosten) ist theoretisch möglich, die Aussichten darauf werden aber eher als gering eingeschätzt, da dies vermutlich die finanziellen Möglichkeiten der EU übersteigen werde.


Gespräche mit den Impfstoffherstellern haben ergeben, dass voraussichtlich nicht die Menge der zu produzierenden Impfstoffdosen problematisch ist, sondern eher der Zeitpunkt, ab wann ausreichende Mengen zur Verfügung stehen werden. Vor Mai 2008 ist in keinem Fall mit Impfstoff zu rechnen. Ob im Juni bereits genügend Impfstoff für alle Wiederkäuer in Deutschland verfügbar ist, scheint angesichts der riesigen Mengen, die von den EU-Ländern angemeldet worden sind, ebenfalls eher fraglich. Klar ist, dass dann, wenn Impfstoff zur Verfügung steht, zunächst Schafe geimpft werden. Steht dann noch Impfstoff zur Verfügung, werden auch Rinder geimpft. Bei Schafen reicht nach Aussage der Impfstoffhersteller eine einmalige Impfung aus, die Immunität ist 3 Wochen nach der Impfung ausreichend, um klinische Symptome zu verhindern. Bei Rindern wird es angesichts der voraussichtlich begrenzten Verfügbarkeit von Impfstoff zunächst eine freiwillige Impfung geben, und zwar in der Form, dass zunächst die weibliche Nachzucht geimpft werden soll. Eine Entschädigung von Tieren, die an Blauzungenkrankheit verenden, ist dann nicht mehr möglich, so der Schafzuchtverband NRW.


Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) wird am 25. Januar 2008 im Rahmen der Grünen Woche in Berlin gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband und dem Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter eine Informationsveranstaltung zum Thema "Blauzungenkrankheit \- sind wir gerüstet für 2008?", bei der auch Vertreter der verschiedenen Ministerien berichten werden. Die Einladung finden Sie hier:


Die Redaktion empfiehlt

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.