Sollte Deutschland ein Wolfsmanagement einführen, könnte die Zuständigkeit für den Wolf vom Bundesumweltministerium zum Agrarressort wechseln. Darauf setzt zumindest Agrar-Staatssekretär Peter Bleser.
Beim ersten gemeinsamen Parlamentarischen Abend der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), der Wirtschaftsvereinigung Deutsches Lammfleisch (WDL) und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) vergangene Woche in Berlin sprach sich Bleser dafür aus, beim Wolf „die richtigen Prioritäten“ zu setzen. Außerdem rief er die Schäfer dazu auf, stärker für ihre Interessen einzutreten und „lauter zu werden“, wenn es beispielsweise um Entschädigungszahlungen für Schäden durch Wolfsrisse gehe.
Der VDL-Vorsitzende Jürgen Lückhoff will eine ehrliche Folgeabschätzung beim Wolf. Er hofft, dass sich die Politik ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen wird. Oberstes Ziel ist in seinen Augen der Herdenschutz, den er mit dem Tierschutz gleichsetzt.
DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken sprach von einem großen Kollateralschaden, den der Wolf darstelle. Er kritisierte den „romantischen Blick“ der Wildnisstrategie der Bundesregierung, der dies verursache.
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