Die EU-Kommission denkt darüber nach, Biokraftstoffe und Pflanzenöle aus europäischer Erzeugung bei der Berechnung ihrer Treibhausgasbilanzen mit einem zusätzlichen CO2-Aufschlag zu belasten. Mit diesem sogenannten ILUC-Faktor würde dem heimischen Anbau von nachwachsenden Rohstoffen für Biokraftstoffe die Abholzung des Regenwaldes in Ländern wie Brasilien angelastet. Die landwirtschaftliche Produktion in Europa würde ohne konkreten Nachweis nur auf Basis einer abstrakten Theorie mit einem zusätzlichen CO2-Ausstoß belastet, empört sich der DBV.
Würde die EU entsprechende Vorschläge tatsächlich aufgreifen, wäre ein Großteil der europäischen Biokraftstoffproduktion nicht mehr wettbewerbsfähig und würde durch Importe aus Übersee verdrängt, erklärt er Verband weiter. Der entstehende wirtschaftliche Schaden für die deutsche und europäische Agrar- und Biokraftstoffwirtschaft wäre immens. Zunehmende Biokraftstoffimporte würden voraussichtlich auch weitere unerwünschte Landnutzungsänderungen in Drittländern nach sich ziehen, kritisiert der DBV. Ignoriert werde hierbei, dass der weltweite Bedarf an landwirtschaftlicher Biomasse deutlich ansteige - unabhängig von der zunehmenden Verwendung von Biokraftstoffen. Dies könne nicht einseitig dem Landwirt in Europa zugeschrieben werden, der über eine Vielzahl von nationalen und europäischen Vorgaben die Nachhaltigkeit seines Anbaus sicherstelle. (ad)
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