„Wir haben in Deutschland die Forderungen von EU-Agrarkommissar Ciolos zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2014 längst erfüllt.“ Das sagte DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born am Dienstag auf dem Landwirtschaftstag 2012 der LVM-Versicherung in Oldenburg. Anwesend waren auch der Kabinettschef von EU-Kommissar Ciolos, Georg Häusler, und Staatssekretär Dr. Robert Kloos.
Born machte in seinen Ausführungen deutlich, dass die Bauern in Deutschland bereits einen völlig entkoppelten und vereinheitlichten Direktausgleich hätten. „Agrarkommissar Ciolos mag so viel Marktorientierung den Bauern in den anderen EU-Mitgliedstaaten aber erst ab 2019 zumuten.“
Weiter sagte Born: „Wir haben bereits heute mehr als 40 % unserer Acker- und Grünlandflächen in freiwilligen Agrarumweltprogrammen der Zweiten Säule oder in Schutzgebieten, ob nun Wasser-, Arten-, Naturschutzgebiete eingebracht. Eigentlich muss uns deshalb niemand etwas über „Greening“ und 7 % ökologischer Vorrangfläche erzählen.“ Sollte man Ökobetriebe von vornherein von den „Greening“-Auflagen freistellen, dann müsse das selbstverständlich auch für andere Betriebe gelten.
Wer beispielsweise mehr als 50 % Grünland, Flächen in Schutzgebieten oder Flächen in Berggebieten bewirtschafte, brauche nicht „greenen“. „Unsere mühsam heraus gerechneten Landschaftselemente müssen künftig ebenso berücksichtigt werden, wie unsere längerfristigen Agrarumweltprogramme“, so Born vor den anwesenden Teilnehmern.
Der Verbandsvertreter wies weiter darauf hin, dass in Deutschland jeder voll nutzungsfähige Hektar für die Nahrungsmittelerzeugung bis hin zur Energie- und Rohstoffproduktion dringend gebraucht werde. Eine neuerliche Stilllegungsphilosophie passe schon deshalb nicht in unsere Lebenswirklichkeit. Immerhin kämen schon jetzt zwei Drittel der alternativen Energien in Deutschland aus der Biomasse. (ad)