"Ich glaube, dass er das nicht tun wird." Das sagte DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born auf die Feststellung der Frankfurter Rundschau, dass EU-Agrarkommissar künftig die Prämienhöhe von Umweltleistungen der Landwirte abhängig machen will. Born ist stattdessen der Ansicht, dass Ciolos Korrekturen vornehmen wird. "Seine Kernbotschaft wird sein, dass er die vor 20 Jahren begonnenen Reformen in ihren Grundprinzipien fortsetzen wird", ist sich Born sicher. Seiner Meinung nach wird der Kommissar zunächst für einen Gleichklang der Mitgliedsstaaten sorgen müssen. Dazu gehöre die Entkoppelung der Direktzahlungen von der Produktion in allen EU-Ländern, was im Gegensatz zu Deutschland keineswegs überall geschehen ist. Zudem werde er die Zahlungen von ihren historischen Begründungen lösen. Der Fokus könnte in Zukunft auf einer Stärkung der freiwilligen, von den Ländern kofinanzierten Programme zu den Agrarumweltmaßnahmen liegen. "Da wird er ein Zeichen setzen", ist der Bauernverbandsvertreter überzeugt.

Und wenn doch?

"Und wenn er die Prämienzahlungen doch an Umweltleistungen knüpft?", will die Zeitung weiter wissen. "Gehört habe ich das auch, dass er so denken soll. Empfehlen kann ich ihm das nicht", mahnt der Generalsekretär dazu an. "Das liefe auf eine Vermischung der beiden Säulen der Agrarfinanzierung hinaus. Die Idee, mehr Umweltbindung in das System zu bringen, durchbricht das Prinzip des Direktausgleichs", erklärt Born. Dieser finanzielle Direktausgleich aber werde zur Stabilisierung, zur Einkommenssicherung einer von Bauern getragenen Landwirtschaft in Europa dringend benötigt. Daneben gebe es aus der zweiten Säule Geld für Umweltmaßnahmen. "Durchmischt Ciolos dieses Prinzip, wird er im EU-Agrarrat, in dem die Landwirtschaftsminister der 27 Mitgliedsstaaten vertreten sind, ein Fiasko erleben."