DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born hat die Landwirte aufgefordert, in der Gesellschaft stärker für die moderne Tierhaltung zu werben. Seiner Meinung nach gefährden emotional sehr aufgeladene Tierschutzdiskussionen die Akzeptanz der tierischen Produkte, aber auch die Weiterentwicklung der Tierhaltung in Deutschland. "Deshalb müssen die Tierhalter gemeinsam mit den verbundenen Wettbewerbsbereichen die Kritik der Öffentlichkeit aufnehmen und ihre Informationen und Öffentlichkeitsarbeit neu ausrichten", so Born in einem Interview. In wirtschaftlicher Hinsicht sei in der deutschen Tierhaltung sehr viel erreicht worden. Die Tierhalter hätten sich unter schwierigen, teilweise extremen Marktbedingungen "wacker geschlagen", so Born. Doch offensichtlich habe die Gesellschaft mittlerweile Schwierigkeiten mit dieser Dynamik in der Tierhaltung. Medien und Mitbürger würden zunehmend die Veredlung mit ganz anderen Augen sehen als die Landwirte. Die Entscheidungsgrundlagen der Bauern, mit dem Bau eines neuen Stalles nicht nur die Wettbewerbsstärke zu verbessern sondern auch den Tierschutz, würden bei den medialen und gesellschaftlichen Diskussionen kaum eine Rolle spielen, bemängelte Born. Allein die Größe eines Stalles werde thematisiert und dämonisiert. Es werde verkannt, dass Tierschutz an jedem einzelnen Tier festzumachen sei, egal ob 10, 100 oder 500 Kühe im Stall stehen würden. Doch da die Gesellschaft in hohem Maße veränderungsresistent geworden sei, erwarte sie, dass die Nutztiere wie vor 50 Jahren gehalten würden, unabhängig, ob dies besser oder schlechter für das Einzeltier sei. Tierliebe zu Haustieren würde zudem auf Nutztiere übertragen werden. Vor diesem Hintergrund fände manche Diskussion in den Gemeinden und Kommunen über den Bau oder Ausbau von Ställen statt, stellte Born fest.
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