Die hohen Standards dürfen nicht nur für deutsche Schweine- und Sauenhalter, sondern müssen in gleicher Weise auch für ihre europäischen Berufskollegen gelten. Das sei aufgrund des intensiven Wettbewerbs unerlässlich, so DBV-Generalsekretär bei einer Stallbesichtigung am Dienstag auf dem Betrieb Stefan Janßen in Straelen. Vor anwesenden Landwirten der Region erklärte Born, es müsse Schluss sein mit weiteren nationalen Alleingänge im Tierschutzbereich. Das stände schließlich aus so im Koalitionsvertrag, zitiert ihn der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV). Born begrüßte aber, dass das national einseitige Verfütterungsverbot tierischer Fette an Schweine und Geflügel aufgehoben wurde, das jahrelang zu Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU geführt habe. Dringenden Handlungsbedarf sieht Born bei der Nulltoleranz der EU in Sachen GVO. Es könne doch nicht sein, dass winzige, unvermeidbare Stäube von neuen gentechnisch veränderten (GV) Sorten aus den USA die Futterlieferungen ganzer Schiffsladungen auf Kosten der Landwirte verhindern, so Born. "Immer mehr Sorten kommen in den USA und Südamerika in den Anbau, während die EU-Zulassung jeweils erst mit Zeitverzögerung erfolgt. Deshalb brauchen wir endlich eine praktikable Toleranzschwelle für Restspuren noch nicht zugelassener Sorten, die das europäische Zulassungsverfahren nicht in Frage stellt", forderte der Generalsekretär.
Kampf gegen Wildschweinepest geht voran
"Im Kampf gegen die Wildschweinepest sind wir weit gekommen", lobte Heinz Lax, Vorsitzender des Fachausschusses Schweine beim RLV. Die beiden nordrhein-westfälischen Landesbauernverbände hatten Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg gebeten, die Bejagung des Schwarzwildes zu forcieren, um die teilweise ausgeuferte Wildschweinepopulation spürbar und nachhaltig einzudämmen. Dieser habe inzwischen ein Bündel von Maßnahmen zur Reduktion des Schwarzwildbestandes getroffen. Ein großer Erfolg \- ein Meilenstein für die Schweinemast \- sei zudem das Anfang der Woche in Rheda-Wiedenbrück vorgestellte Blackbox-Projekt des Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und der beiden nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsverbände: Dabei würden Daten aus dem Eichbereich der Klassifizierungsgeräte und der Schlachtviehwaagen von Schlachtschweinen in einem System erfasst und zusammengeführt. Dadurch erhalten die Landwirte mehr Kontrolle über die Klassifizierungs- und Wiegedaten der verkauften Tiere", hob Lax hervor.