Im Skandal um dioxinbelastetes Tierfutter hat der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Helmut Born, Entschädigungen für die betroffenen Landwirte gefordert. "Wer den Schaden verursacht, muss ihn auch bezahlen. Wir werden gegenüber den Futtermittelbetrieben ganz sicher vorstellig", sagte er gegenüber dem Tagesspiegel. Wie hoch der Schaden der betroffenen Bauern sei, könne bislang noch nicht genau abgeschätzt werdern, man müsse aber von Beträgen in Millionenhöhe ausgehen. Born forderte zudem eine Änderung des Lebensmittel- und Futtergesetzes. Betriebe, die technische Fette herstellen, müssten strikt von Lieferungen in den Futter- und Nahrungsmittelbereich abgekoppelt werden. Auch Bundesagrarministerin Ilse Aigner will unterdessen die Zulassungsbedingungen für Betriebe, die Futtermittelrohstoffe liefern, verschärfen. Es sei ein zu hohes Risiko, wenn Betriebe, die Bestandteile für Futtermittel liefern, gleichzeitig technische Produkte vertreiben, die unter keinen Umständen in Lebensmittel oder Futtermittel gelangen dürften. Sie wolle auf jeden Fall ausschließen, dass auf einem Betriebsgelände womöglich ein Knopfdruck genügt, um durch das Öffnen eines falschen Ventils hochriskante Stoffe, die legal lagern, illegal in Futtermittel einzumischen. Bei der schleswig-holsteinischen Futtermittelfirma Harles und Jentzsch, die das belastete Futterfett an die Futtermittelhersteller lieferte, will man am heutigen Donnerstag über eine drohende Insolvenz entscheiden. "Wir sind ziemlich deprimiert und können die Firma eigentlich dicht machen", sagte Vertriebschef Klaus Voss gegenüber dem "Westfalen-Blatt".
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