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Alte Sprechzettel wegwerfen

Brandenburg: Beim Klimaschutzkonzept sind Bauern gefühlt auf Anklagebank

Eine stärkere Einbindung der Landwirtschaft in Umweltschutzdebatten hat der Landesbauernverband Brandenburg gefordert. Er zeigt sich verärgert über das Umweltministerium und dessen Behauptungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Landesbauernverband Brandenburg fordert mehr Einbindung und Konfliktlösungen in klimapolitischen Diskursen. „Ich lese die ersten Seiten eines Konzeptes des Umweltministeriums „zur Anpassung an den Klimawandel im Politikfeld Wasser“ und finde mich als Landwirt sofort auf einer Anklagebank wieder", ärgerte sich Bauernpräsident Henrik Wendorff letzte Woche bei der Sitzung des Landtagsausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz.

Die Landwirtschaft werde darin als erste genannt, wenn es um einen "notwendigen Anpassungs- und Handlungsbedarf" im Hinblick auf die Landbewirtschaftung geht. Sie soll für „erhebliche Nähr- und Schadstoffeinträge“ verantwortlich sein, für „tiefe Einschnitte in den natürlichen Landschaftswasserhaushalt“.

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Vorverurteilung: Bauern verbräuchten zuviel Wasser

Es wird laut Wendorff von einem „Beregnungsbedarf“ gesprochen, als würden die Bauern ihre gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche künstlich bewässern. Vielmehr betrage der Anteil der Landwirtschaft am Gesamtwasserverbrauch in Brandenburg lediglich 2 %, stellte der Verbandschef klar.

"Diese Vorverurteilungen zu entkräften und in einen fairen, notwendigen Dialog zu treten, in dem alle auf ein Ziel zu arbeiten, kostet Kraft, Zeit, Nerven. Es ist höchste Zeit, auch auf Seiten der Akteure für Umwelt-, Klima- und Naturschutz die alten Sprechzettel wegzuwerfen und eine neue Kultur des Austausches zu etablieren,“ so Wendorff.

Landesamt für Landwirtschaft nicht beteiligt

Tagesordnungspunkt 1 ist ein Fachgespräch zum vorgelegten Gesamtkonzept der Landesregierung „zur Anpassung an den Klimawandel im Politikfeld Wasser“. Dafür wurden acht Handlungsfelder (Module) identifiziert und mit Maßnahmen untersetzt, wie z.B.

  • Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts,
  • Wasserressourcen-Management,
  • Moorschutz,
  • ökologischer Zustand der Gewässer,
  • Bergbaufolgen-Wasserhaushalt in der Lausitz u.a.

Für die Umsetzung dieser Maßnahmen werden Akteure wie das Landesamt für Umwelt, Wasserunterhaltungsverbände, Landkreise, kreisfreie Städte, Gemeinden einbezogen. Das kompetente Landesamt für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Flurneuordnung ist jedoch in keinem einzigen Modul als Akteur vorgesehen, kritisiert Wendorff weiter. Die Beteiligung des Landesbauernverbandes sei lediglich im Modul 1, „Stabilisierung Landschaftswasserhaushalt“ angedacht.



„Wir versuchen den Klimawandel und die knappe Ressource Wasser jeden Tag auf unseren Feldern zu managen, auf denen aber gleichzeitig mehr regionale Lebensmittel für die Ernährung der 6,5 Mio. Menschen der Hauptstadtregion heranwachsen sollen. Die Maßnahmen, die aus solchen Konzepten jedoch erwachsen, haben direkte Auswirkungen auf Erfolg oder Misserfolg unserer Arbeit. Umso wichtiger ist es, dass wir fair, vorurteilsfrei und gleichberechtigt vertreten in den Politikfeldern Klima und Wasser mitarbeiten können. Wir erwarten hier bessere Dialogangebote und deutlich mehr Lösungsansätze. Auch im Sinne einer gewollten Ernährungssicherung von unserer Landesregierung“, sagt Henrik Wendorff.

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