Der Transport von Lebendtieren in Hitzeperioden in Staaten außerhalb der EU soll verbessert und stärker kontrolliert werden. Darauf drängt EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage eines portugiesischen Europaabgeordneten.
Die EU-Kommission fordert darin die Mitgliedstaaten auf, effektive Kontrollen durchzuführen, um die europäischen Standards und Tierwohlkriterien einzuhalten.
Anlass war das Schreiben von portugiesischen Veterinären an die EU-Kommission, in dem die staatlichen Kontrolleure ihre Besorgnis über die lückenhaften Tiertransportkontrollen und „raubtierartige Praktiken“ von privaten Kontrolleuren sowie lückenhafte Überwachungsmethoden zum Ausdruck gebracht hatten.
Die staatlich beauftragten Veterinäre beklagten in ihrem Schreiben an die Brüsseler Behörde mangelhafte Zustände vor allem bei Zoonose-Kontrollen, der Übertragung von Infektionskrankheiten vom Tier auf den Menschen.
Schaftransporte in die Golfstaaten lassen Tierwohlstandards vermissen
Ebenfalls am Freitag hat das Europäische Parlament einen Entschließungsantrag zum Transport von Tieren aus Rumänien während ausgeprägter Hitzeperioden eingebracht.
Auf Antrag der französischen EU-Abgeordneten Dominique Bilde sollen bei den jährlich etwa 70.000 Schafen, die aus Rumänien insbesondere in die Golfstaaten und in nordafrikanische Länder Nordafrikas ausgeführten Tiere EU-Tierschutzstandards systematisch vernachlässigt worden sein.
In diesem Sommer mit ausgeprägten Hitzeperioden seien zahlreiche Tiere aufgrund von Dehydrierung und mangelnder Versorgung auf Schiffen und in Lastwagen verenden. Dies hätten Kontrollen der Nichtregierungsorganisation „Compassion in world farming“ herausgefunden.
Demnach würden die Vorschriften der EU-Verordnung (EG) Nr.1/2005 über den Schutz von Tieren beim Transport in diese Drittländer nicht eingehalten. Der Ausschuss für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung (Agri) des EU-Parlaments will sich in einer Septembersitzung mit dem Thema befassen.