Bislang gibt es keine Hinweise, dass im Boden lebende Nematoden empfindlich auf gentechnisch veränderten Bt-Mais reagieren. Das geht aus Untersuchungen einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. Sebastian Höss vom Institut für Biodiversität in Regensburg hervor.
In einem vom Forschungsressort geförderten Projekt untersucht Höss laut dem Internetportal biosicherheit.de die Auswirkungen von gentechnisch verändertem Bt-Mais, der drei verschiedene Bt-Proteine enthält, auf die für die Bodenfruchtbarkeit wichtigen Nematoden. Diese Organismen könnten im Boden den Bt-Proteinen aus Bt-Mais ausgesetzt sein und seien daher möglicherweise gefährdet, heißt es.
In Laborversuchen hätten die Wissenschaftler zunächst einen negativen Effekt der Bt-Proteine auf die Nematoden festgestellt. Die Tiere hätten auf alle drei Proteine mit einer deutlich reduzierten Fortpflanzungsrate reagiert. Allerdings seien die Nematoden dabei Konzentrationen an Bt-Proteinen ausgesetzt gewesen, die man in dieser Höhe im Boden eines Bt-Maisfeldes nicht erwarte. In Feldversuchen sei dann der Bt-Mais drei Jahre lang angebaut worden. Dabei hätten die Wissenschaftler untersucht, ob sich die Nematoden-Lebensgemeinschaften im Vergleich zum Anbau von herkömmlichem Mais unterscheiden, und zwar sowohl mengenmäßig als auch in der Zusammensetzung der Arten.
Der untersuchte Btâ€�Mais, so das Ergebnis der Feldversuche 2008 und 2009, habe keine Auswirkungen auf die Nematodenâ€�Lebensgemeinschaften im Boden. Dagegen hätten sich unabhängig vom Anbau von gentechnisch verändertem oder herkömmlichem Mais deutliche Veränderungen der Nematodengemeinschaft im Verlauf der Vegetationsperiode und in Abhängigkeit vom Sandgehalt der untersuchten Böden gezeigt. (AgE)