Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat das Europaparlament aufgefordert, sich für eine umfassende ökologische EU-Agrarreform einzusetzen. Zahlreiche Umfragen zeigten, dass Verbraucher und Steuerzahler von der Agrarpolitik Nachbesserungen in Sachen Natur-, Umwelt- Verbraucher- und Tierschutz verlangten, schreibt der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in einem offenen Brief an alle Abgeordnete.
„Der derzeit beschrittene Weg einer Industrialisierung der Landwirtschaft darf nicht weiter mit Steuergeld unterstützt werden. Jetzt kommt es auf Sie als Volksvertreter an, den Bürgern und ihrem Willen nach nachhaltigen Veränderungen Geltung zu verschaffen.“
Die EU-Parlamentarier könnten durch ihre im März anstehende Abstimmung im Parlament dokumentieren, dass sie sich ihrer Verantwortung gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewusst seien und öffentliche Gelder nicht für Lobbyinteressen einsetzten, sondern für das Gemeinwohl nutzten. Die europäischen Bürger erwarteten nichts weniger als einen verantwortungsbewussten Umgang mit öffentlichen Geldern, so Weiger.
Das Europaparlament stimmt voraussichtlich in der zweiten Märzwoche über die Vorlage seines Landwirtschaftsausschusses ab. Die Agrarpolitiker des Hohen Hauses hatten die ursprünglichen Vorschläge der Europäischen Kommission in zentralen Punkten entschärft. Der BUND hält diesen Entwurf für enttäuschend und rückwärtsgewandt. (AgE)
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