Weil die Maisanbaufläche in Schleswig-Holstein immer weiter zunimmt und die Kritik daran lauter wird, hat das Land am Dienstag Empfehlungen zum optimierten Maisanbau vorgestellt. Erarbeitet wurde das Papier vom Kieler Agrarministerium, dem Bauernverband, der Landwirtschaftskammer, der Uni Kiel sowie weiteren Verbänden.
Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf sagte, dass aus ihrer Sicht die Ausweitung des Silomaisanbaus neben der Veränderung des Landschaftsbildes und der zunehmenden Verkehrsbelastung regional vor allem zu einer zunehmenden Gefährdung des Grundwassers durch Stickstoffeinträge und zum Artenrückgang führen könne. "Ich begrüße, dass zunächst mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung versucht wird, Empfehlungen zur Optimierung des Maisanbaus umzusetzen.
Im Fokus stehen laut Rumpf dabei Düngung, Bodenbearbeitung und Fruchtfolge. Ihrer Meinung nach sollten die Empfehlungen sowohl beim Anbau von Mais zur Futtererzeugung als auch für Mais zur Energiegewinnung Anwendung finden.
Bauernverbandspräsident Werner Schwarz wies darauf hin, dass der Maisanbau aus wirtschaftlichen Gründen unverzichtbar sei. Dennoch mache man sich Gedanken um unerwünschte Folgewirkungen. Der Präsident sprach das Landschaftsbild und den Transportbedarf ebenso an wie Auswirkungen auf Gewässerschutz und Artenvielfalt sowie das Schwarzwild.
Mit den Gemeinsamen Empfehlungen solle außerdem eine standortangepasste Fruchtfolge angestrebt werden. So würde etwa eine Winterbegrünung der Maisflächen die Auswaschung von Stickstoff vermindern. Der Grünlandumbruch auf Moorstandorten entspräche zudem nicht der guten fachlichen Praxis. Und auch zur Schonung der ländlichen Wege macht die Empfehlung Vorschläge. (ad)