Bundespräsident Christian Wulf hat am Dienstag in Berlin die Erntekrone 2011 erhalten. In seiner Rede lobte er anschließend „den Fleiß, die Akribie und Einsatzbereitschaft der deutschen Landwirte“. Doch müssten die Landwirte in Deutschland „angemessene Preise“ für ihre Produkte erhalten, wie sie zu Recht forderten. Man wisse jedoch, wie schwer dies am Markt zu erreichen sei, angesichts der Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels.

 

Der Bundespräsident erläuterte, dass er bei seinen Auslandsreisen immer auf die Innovationen der deutschen Landwirtschaft verweise, die sich zu einer der fortschrittlichsten der Welt entwickelt habe. Weltweit könnten nur über Innovationen und Investitionen in die Landwirtschaft die riesigen Herausforderungen gelöst werden, wie die Weltbevölkerung zu ernähren, den Klimaschutz zu erhöhen, die Abhängigkeit von fossilen Energien abzubauen, den Bodenschutz zu verbessern. Zukünftig müsste in der Landwirtschaft also aus weniger mehr gemacht werden, auch vor dem Hintergrund, dass weltweit heute schon ein Drittel des fruchtbaren Bodens durch Dürren, Wind oder Starkregen verloren gegangen sei.

 

DBV-Präsident Sonnleitner versicherte, auch wenn einige Preise gestiegen seien, könne die Bevölkerung sicher sein, dass Nahrungsmittel nicht zum Inflationstreiber werden. Angesichts des Welttierschutztages, der ebenfalls gestern stattfand, sagte Sonnleitner: „Wir können und wir wollen beim Tierschutz und beim Umweltschutz noch besser werden. Wir müssen – wie es gute bäuerliche Tradition ist – in Generationen denken sowie Verantwortung für Mitgeschöpfe und unsere Umwelt übernehmen. Wir brauchen aber die gesellschaftliche Akzeptanz und Verankerung genauso wie den wirtschaftlichen Erfolg in unseren Betrieben.“