Nach der weiten Verbreitung von 2 500 t Dioxin verseuchten Biomaismehl will das Land Nordrhein-Westfalen künftig die ökologisch wirtschaftenden Betriebe schärfer kontrollieren. Dazu sei eine Bundesratsinitiative geplant, um eine entsprechende Rechtsgrundlage zu ändern. Das hat Babette Winter, die Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, gegenüber der "Neuen Westfälischen" erklärt. Zudem sollen Überprüfungen künftig allein staatliche Aufgabe werden und nicht mehr von privaten Instituten durchgeführt werden. Anlass für das resolute Vorgehen sind neben dem aktuellen Dioxinfall vor allem die Betrugsfälle aus den letzten Jahren. Entweder hatten die Betriebe Ökotiere mit konventionellem Futter gefüttert, wie laut Anklage der Betrieb Franzsander in Delbrück, oder Ökohennen wurden in konventionellen Ställen gehalten, wie beim Hühnerpark Hennenberg. Letzter Fall waren ein Schweinemäster und seine Tochter aus Espelkamp, die konventionelle Schweine als Bio verkauft hatten. Sie wurden zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Mehr zu diesem Fall hier: Bioschweine konventionell gefüttert? (6.5.2010)
Weitere Hintergründe: Dioxinskandal: Haben die Behörden vertuscht? (11.5.2010) Dioxin im Hühnerfutter: Untersuchungen laufen (8.5.2010) Betrugsskandal in Delbrück: Uhlenberg kündigt Verschärfung der Kontrollen an (4.2.2009)