"Wenn es mit der Milchwirtschaft weiterhin so bergab geht wie momentan, wird die gesamte Agrar- und Ernährungswirtschaft der EU davon betroffen sein." Davor warnt jetzt der Präsident des EU-Ausschusses der Bauernverbände (COPA), Padraig Walshe und verlangt mehr Marktstützung sowie ein Umdenken in der Agrarpolitik. Seiner Meinung nach muss Brüssel die Exporterstattungen für Milchprodukte und die Zuschüsse für die Verwendung von Milchpulver im Tierfutter ausweiten, um den Markt zu beleben. Unterstützung bekundete Walshe für eine Schlachtprämie zur Marktentlastung, wie sie die EU-Kommission in ihrem Milchbericht angesprochen hatte und die vom DBV befürwortet worden war. Zwar gebe es Befürchtungen hinsichtlich der Entwicklung der Rindfleischpreise; jedoch könne man andererseits das Fleisch dieser geschlachteten Tiere für eine gewisse Zeit vom Markt nehmen. Interventionsmaßnahmen wären daher wichtig, um solches Kuhfleisch vorübergehend nicht zu vermarkten, hob Walshe hervor. Angesichts der aktuellen Marktkrise einerseits und Megatrends wie der langfristig wegen einer wachsenden Weltbevölkerung weiter wachsenden Nachfrage nach Lebensmitteln andererseits verlangt der Ire ein Umdenken in der EU-Agrarpolitik und mehr staatliche Gelder für die Landwirte nach dem Muster der Programme in den Vereinigten Staaten. Er erinnerte daran, dass in den USA weiterhin Einkommensstützung für die Landwirte gewährt werde, wenn die Preise unter ein bestimmtes Niveau fielen. Die USA würden niemals ihre Agrarproduktion derart einschränken, dass sie von Importen abhängig seien. Ihm sei aber auch klar, dass die Tage der klassischen Intervention nach dem Muster der bisherigen EU-Agrarpolitik gezählt seien.