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Dauerfrost: Landwirte fürchten ums Getreide

Aufgrund des anhaltend strengen Frostes befürchten die Landwirte zunehmend Ernteeinbußen in diesem Jahr. Vor allem Wintergerste und Raps könnten unter den niedrigen Temperaturen leiden. „Es wird Ernteverluste geben, die Frage ist nur, wie stark sie werden“, sagte etwa Goslars Kreislandwirt Jürgen Hirschfeld der örtlichen Tageszeitung.

Lesezeit: 3 Minuten

Aufgrund des anhaltend strengen Frostes befürchten die Landwirte zunehmend Ernteeinbußen in diesem Jahr. Vor allem Wintergerste und Raps könnten unter den niedrigen Temperaturen leiden. „Es wird Ernteverluste geben, die Frage ist nur, wie stark sie werden“, sagte etwa Goslars Kreislandwirt Jürgen Hirschfeld der örtlichen Tageszeitung. Ein Problem ist in diesem Winter die vielerorts fehlende Schneedecke. „Schnee wärmt die Pflanzen, doch jetzt kann der scharfe Ostwind sie zusätzlich austrocknen“, erklärt Hirschfeld.



Dass es für Ernteprognosen jetzt noch zu früh ist, meint dagegen Michael Brinschwitz, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Ostprignitz-Ruppin. „Ich sorge mich zwar auch ein wenig um das Wintergetreide, aber die Schneeschicht bei uns müsste eigentlich ausreichen“, sagte er der Märkischen Zeitung. Er bestätigt aber, dass Kahlfröste - wie derzeit in vielen Regionen Deutschlands ohne Schnee - Schäden an den Pflanzen hervorrufen können. „Außerdem wird es auf Feldern problematisch, wo es vor dem Frost Staunässe gab. Da kann die Saat kaputtgehen“, so Brinschwitz. Von Vorteil ist allerdings, dass die Pflanzen dank des milden Dezembers und Januars schon recht groß sind, ergänzt der Bauernverband aus Westfalen, WLV.



Doch auch die Viehhalter wünschen sich mittlerweile steigende Temperaturen. Durch eingefrorene Wasserleitungen in den Ställen haben sie alle Hände voll zu tun. „Die anhaltende Kälte geht immer tiefer in die Gebäude“, berichtet Eckhard Ohlendorf, Landwirt im Harz. „Normalerweise heißt es, Landwirte haben es im Winter besser – das mag vielleicht für Ackerbauern gelten. Ich kämpfe den halben Tag gegen die Kälte an.“ In seinem Stall stehen rund 150 Milchkühe. „Futter und Melkanlagen frieren ein, die Tränken sind vereist“, berichtet der Landwirt. Als Folge der Kälte geht zudem die Milchleistung der Kühe zurück.

Und die Agrargenossenschaft Agro Saarmund aus der Mittelmark klagt, die Mitarbeiter müssten ständig die Selbsttränken von 1000 Rindern kontrollieren und auftauen.



Der DBV kündigte unterdessen gestern an, dass es in den nächsten Tagen hier und da beim Verkauf von Schlachtschweinen zu Verzögerungen kommen könnte, da die Tiere wegen der Kälte nur eingeschränkt ausgestallt und transportiert werden können. Dies könnte Preissteigerungen zur Folge haben.



Bauernobmann Wilfried Löwinger aus Kulmbach kennt die Probleme auch. Gegenüber der Frankenpost schilderte er vor allem das Ärgernis, dass der gefrorene Mist nur unter erheblichem Aufwand entfernt werden kann. "Das ist für Mensch und Tier eine Belastung." Hält die starke Frostperiode noch lange an, könnte es zudem Probleme mit der Gülle geben. Am 31. Januar endete die Güllesperrfrist. In den Veredelungsregionen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen waren Landwirte und Lohnunternehmer seitdem ununterbrochen unterwegs, um die vollen Güllelager zu entlasten. Seit dieser Woche ist die Ausbringung nun auch hier untersagt, da der Boden über 10 cm stark gefroren ist. In Ostdeutschland war der Boden schon vor dem Februar so stark gefroren. Hier werden einige Betriebe langsam nervös, da sie noch nichts ausbringen durften und die Lagerkapazitäten an ihre Grenzen stoßen.

 

Für Achim Hübner, Chef des Göttinger Landvolks, hat der Frost aber auch etwas gutes. Neben dem nötigen Kältereiz für das Wintergetreide geht es nun Schädlingen an den Kragen. „Im Herbst ist es viel zu warm gewesen. Durch die milden Temperaturen überlebten viele Schädlinge, zum Beispiel Blattläuse.“ Deutliche Minusgrade sorgten nun für eine Reduktion. (ad)

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