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DBV blickt auf die Agrarmärkte

Die Realität hat die Bauern eingeholt. Der kurzen Phase relativ hoher Preise für Getreide, Raps, Milch und Co., aber auch für die Betriebsmittel Dünger, Futter und Energie, folgten Monate rapiden Preisverfalls. Mittlerweile ist wieder große Ernüchterung am Markt eingetreten.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Realität hat die Bauern eingeholt. Der kurzen Phase relativ hoher Preise für Getreide, Raps, Milch und Co., aber auch für die Betriebsmittel Dünger, Futter und Energie, folgten Monate rapiden Preisverfalls. Mittlerweile ist wieder große Ernüchterung am Markt eingetreten. Der DBV hat in einer Analyse die einzelnen Märkte unter die Lupe genommen:


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Getreidemarkt


Die Getreideerzeuger erlebten wahre Wechselbäder, die Getreidepreise sanken zuletzt. Ausgezeichnete Witterungs- und Wachstumsbedingungen hatten in vielen wichtigen Erzeugerländern der Welt überdurchschnittliche Erträge für Getreide- und Ölsaaten zur Folge. In Europa wuchs die Anbaufläche von Getreide, auch bedingt durch den Wegfall der obligatorischen Flächenstilllegung, gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Mio. ha auf 60,43 Mio. ha. Weltweit wurden die Vorjahresergebnisse mit über 680 Mio. t Weizen um mehr als 60 Mio. t übertroffen. Die Endbestände konnten bei Weizen um mehr als 25 Mio. t wieder aufgefüllt werden. Infolgedessen fielen die Preise deutlich zurück. Augenblicklich sind laut dem Bauernverband keine Tendenzen einer kurzfristigen Erholung oder Beruhigung an den Getreidemärkten zu erkennen. Für das erste Halbjahr 2009 geht der Verband nicht von einer spürbaren Entspannung aus. Erst wenn sich der weltweite Anbau durch die Finanzkrise tatsächlich verringern sollte, sei aufgrund der knappen Versorgungslage mit einer Erholung der Getreidepreise zu rechnen.


Milchmarkt


Der Verbrauch und Export von Milchprodukten ist 2008 zurückgegangen. Gleichzeitig haben die höheren Erzeugerpreise die Milcherzeugung stimuliert. Die hohe Verfügbarkeit von Milchprodukten, verbunden mit einem deutlichen Absatzrückgang, hat nach Ansicht des DBV schließlich zu einem Rückgang der Preise geführt. Für das Jahr 2009 rechnen die Experten mit recht positiven Marktaussichten, die nur bis Mitte 2009 durch "Preisdruck verursachende Faktoren" kurzfristig überschattet werden. Die sinkenden Erlöse für Milchprodukte werden sich nach Verbandsangaben Anfang 2009 auf die Milcherzeugerpreise auswirken. Durch eine erstarkte Wirtschaft und angekurbelte Nachfrage dürfte sich der Milchmarkt in der zweiten Jahreshälfte wieder stabilisieren, heißt es in dem Jahresbericht weiter. Mittel- und langfristig würden die Preise für Molkereiprodukte trotz der Schwäche des Weltmilchmarktes somit steigen. Allerdings wären die Schwankungen künftig stärker. Als Unterstützung sollen dabei die gesenkten Verbraucherpreise in den Läden wirken. Die Milchwirtschaft bleibt aber auf Exporte angewiesen. Einen Mengendruck aufgrund der Erhöhung der Quoten erwartet der DBV nicht.


Schweinemarkt


Bis weit in das Jahr 2008 war die Schweineproduktion ein Verlustgeschäft. Die reichliche Versorgung mit Schweinefleisch und vor allem die explosionsartig gestiegenen Futterkosten führten zu hohen wirtschaftlichen Verlusten. Die Ferkelerzeuger litten am längsten und stärksten. Zeitweise unterschritten die Erlöse je Ferkel die 30 Euro Marke, so dass nicht einmal die Hälfte der Produktionskosten gedeckt werden konnten. In der zweiten Jahreshälfte wendete sich das Blatt und die Preise für Schlachtschweine und Ferkel verbesserten sich. Auch die Futterkosten gingen spürbar zurück, so dass sich die wirtschaftliche Lage der Schweinemäster nachfolgend auch der Ferkelhalter spürbar verbessert hat. Für 2009 zeichnet sich EU-weit ein rückläufiges Schweine-Angebot ab. Deshalb werden im Jahr 2009 höhere Erzeugerpreise erwartet als im Jahr 2008. Verglichen mit den Vorjahren ist für Deutschland und für die EU in 2009 mit einem überdurchschnittlichen Preisniveau zu rechnen.


Rindfleischmarkt


Die Erzeugerpreise für Rindfleisch bewegten sich 2008 deutlich über dem Vorjahresniveau und auch die Produktion ist gegen den Trend der vergangenen Jahre leicht gestiegen. EU-weit ist die Rindfleischproduktion dagegen um 5 % gesunken. Zu dem vergleichsweise knappen Angebot hat laut dem DBV-Bericht auch beigetragen, dass die EU-Kommission ein Importverbot für brasilianisches Rindfleisch verhängt hat und nur einigen Betrieben die Lieferung erlaubt hat, die von der EU anerkannt und zertifiziert worden sind. Auch für das kommende Jahr ist mit stabilen Preisen zu rechnen, die sich am Niveau des Jahres 2008 orientieren dürften.


Ökomarkt


Die Umsatzentwicklung auf dem Ökomarkt hat sich 2008 grundsätzlich weiter positiv entwickelt. Gute Qualitäten und Bioverbandsware erzielten hohe Preisdifferenzen im Vergleich zu konventionellen Erzeugnissen. Im Rahmen der Anpassung der GAK-Fördersätze haben zudem einige Bundesländer für 2009 eine Erhöhung der Öko-Prämien im Rahmen der Agrarumweltprogramme angekündigt. Es ist daher auch künftig mit einem Anstieg der ökologisch bewirtschafteten Fläche zu rechnen. Die Marktprognosen für 2009 sind allerdings mit Unsicherheiten behaftet, da sich auch der Ökomarkt den möglichen Folgen einer beginnenden Konsumzurückhaltung nicht völlig entziehen kann. Eine weitere Steigerung der Anbauflächen und des Marktvolumens für Bioprodukte im einstelligen Prozentbereich ist jedoch realistisch, so der DBV.

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