Die deutschen Landwirte werden in diesem Jahr weniger Getreide ernten als 2008. Davon geht der Deutsche Bauernverband (DBV) nach einer Umfrage in seinen Landesbauernverbänden aus. Nach aktueller Schätzung des DBV wird die Getreideernte 2009 eine Menge von 47 Mio. Tonnen Getreide (minus 6% gegenüber 2008) erreichen. Begründet sei dies durch niedrigere Hektarerträge, hier sei ein Rückgang um ca. 4,5% gegenüber den Spitzenerträgen des Vorjahres zu erwarten. Denn wegen der hohen Kosten für Düngemittel und Pflanzenschutz werde vielfach mit geringerer Intensität gearbeitet. Deutschlandweit zeigten sich die Bestände auf den Äckern zurzeit in einer recht guten Verfassung. Dieser Winter sei im Vergleich zu den Vorjahren zwar kälter gewesen, die Schneedecke konnte jedoch größtenteils Auswinterungsschäden verhindern. Allerdings habe die anhaltend feuchte Witterung die Feldbestellung und die Frühjahrsdüngung verzögert.
Mit Blick auf die kommende Ernte zeichnet sich auch EU-weit ein spürbar geringeres Getreideangebot ab. Danach soll nach Angaben der EU-Kommission die Gesamterntemenge an Getreide gegenüber der Ernte 2008 in der EU 27 um rund 6% auf ca. 290 Mio. Tonnen (Vorjahr: ca. 310 Mio. Tonnen) zurückgehen. Dieser Rückgang wird sowohl mit einer Flächeneinschränkung und einem Rückgang der Erträge um knapp 5% begründet. EU-weit reduzieren Landwirte aus Kostengründen den Düngemitteleinsatz. Zusätzlich treten in einigen Mitgliedsstaaten wie Litauen und Lettland Auswinterungen auf.