Mit einer vorerst anhaltend festen Tendenz am Getreidemarkt rechnet der Deutsche Bauernverband (DBV). Die Getreidepreise hätten sich in den letzten Wochen stabilisiert und blieben auf gutem Kurs. Damit komme kurz vor der Ernte noch einmal Schwung in den Getreidemarkt, stellte der DBV am vergangenen Freitag in Berlin fest. Eine witterungsbedingte Ernteverzögerung von bis zu zehn Tagen sowie gute Exportchancen für europäisches Getreide hätten die Nachfrage noch einmal deutlich aufleben lassen.
Unterdessen sorge der schwache Euro für gute Absatzchancen für europäisches und damit auch deutsches Getreide an den internationalen Märkten. Dieser Sog stütze die Preise für heimische Erzeuger zusätzlich, die daher ihre Restbestände noch zu einigermaßen akzeptablen Konditionen vermarkten könnten. Allerdings sei die Abgabebereitschaft aus der Landwirtschaft begrenzt, da regional nur noch wenig Ware verfügbar sei, berichtete der Bauernverband. Nur mit guten Preisofferten könnten noch Mengen mobilisiert werden.
Mit Blick auf die neue Ernte wies der DBV darauf hin, dass der trockene April und der kühle Mai die Getreidebestände in der Entwicklung gehemmt hätten. Erst die Niederschläge der vergangenen Wochen und das wärmere Wetter hätten wieder das Wachstum angeregt, so dass jetzt von einem durchschnittlichen Ertragsniveau auszugehen sei. Das könnte nach Schätzung des Bauernverbandes zu einer Erntemenge von knapp 46 Mio t Getreide führen, was 7 % weniger wäre als im Vorjahr.
Aktuelle Preisinformationen sowie weitere Schätzungen über Getreideerträge und -qualitäten in den verschiedenen Regionen finden Sie jetzt wieder hier im Getreidetelegramm.