Der deutsche Bauernverband geht mit fünf zentralen Eckpunkten in die heiße Phase der Beratungen über die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik nach 2013. Diese wurden beim Bauerntag am Freitag letzter Woche in Berlin verabschiedet: 1. Nach Ansicht des DBV ist auch in Zukunft eine entkoppelte Flächenprämie als Direktausgleich notwendig, um die gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft zu honorieren und die höheren EU-Standards im Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz auszugleichen. Größenabhängige Kürzungen lehnt der Verband ab. Auch eine EU-einheitliche Prämie sei nicht zielführend. Vielmehr gelte es die unterschiedlichen Kaufkraft- und Lohnniveau zu berücksichtigen. 2. Der Berufstand fordert die Kommission auf, die Cross Compliance-Regelung zu entschlacken. 3. Die Modulation will der Verband abschaffen, damit die Landwirte eine hinreichend Planungssicherheit über die finanzielle Ausstattung der 1. und 2. Säule bekommen. 4. Die schwankenden Agrarmärkte mit ihren extremen Preisausschlägen erfordern laut DBV auch in Zukunft ein Sicherheitsnetz mit Intervention und Marktentlastungsmaßnahmen. Die Bundesregierung müsse dies darüber hinaus noch mit einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage flankieren. 5. Bei den Maßnahmen der 2. Säule muss die Landwirtschaft im Zentrum stehen, fordert die Mitgliederversammlung beim Bauerntag. Dabei sollten neben der Wettbewerbsfähigkeit (u.a Investitionsförderung), vor allem eine bessere Honorierung der Agrarumweltmaßnahmen erfolgen und die Ausgleichszulage in der bisherigen Flächenkulisse gesichert werden. DBV-Präsident Gerd Sonnleitner forderte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf, bei den anstehenden Beratungen hartnäckig für die deutschen Positionen zu kämpfen. "Hauen Sie \- wenn es nötig ist \- auf den Tisch und sagen Sie nein", so Sonnleitner beim Bauerntag.
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