Das neue Ökologo der Europäischen Union ist auf der BioFach mit Kritik aufgenommen worden. "Ich halte das neue Zeichen nicht für besonders gelungen", erklärte Heinrich von Bassewitz, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Ökologischer Landbau am vergangenen Donnerstag bei der BioFach in Nürnberg. Bassewitz befürchtet, das europäische Biologo könne nur schwer die Rolle des deutschen Biosiegels einnehmen. Er habe große Zweifel, dass die EU die Mittel bereitstellt, um das neue Logo bekanntzumachen.
Die mit dem neuen Logo in Kraft tretenden Regelungen trügen nicht dazu bei, den Verbraucher sachgerecht aufzuklären, meinte von Bassewitz. So seien nur sehr vage Angaben zur Herkunft der Produkte vorgeschrieben. Unterschieden wird künftig nur zwischen einer Herkunft aus dem Raum der Europäischen Union oder aus Nicht-EU-Ländern. Dies werde bei verarbeiteten Produkten für Verwirrung sorgen, befürchtet der Vertreter des DBV. Schon bei einem Anteil von nur 2 % Zutaten aus Nicht-EU-Ländern müsse dies auf der Verpackung vermerkt werden. Dies könne dazu führen, dass auf einer Fleischwarenverpackung nebeneinander das europäische Biologo mit dem Hinweis "Herkunft EU/Nicht-EU-Landwirtschaft" und ein regionales Logo mit dem Herkunftshinweis "Mecklenburg-Vorpommern" stünden; denn für die regionale Kennzeichnung würden zurzeit weniger strenge Regeln gelten.
In den Verhandlungen zum EU-Biologo sei es nicht gelungen, einen höheren Wert durchzusetzen, ab dem die Herkunft von Zutaten aus Ländern außerhalb der EU angegeben werden muss. "Wir wollen 10 % und werden weiter dafür kämpfen", bekräftigte von Bassewitz.
Ab dem 1. Juli 2010 müssen verpackte Bioprodukte mit dem neuen Logo gekennzeichnet werden. Als weitere Informationen sind der Code der Kontrollstelle und eine Angabe zur Herkunft vorgeschrieben. Zusätzliche Zeichen wie etwa das deutsche Biosiegel, Logos von Verbänden, Handelsmarken sowie regionale Herkunftskennzeichnungen sind auch in Zukunft erlaubt.