Die Agrarminister der EU-Länder haben am Montag den Bericht der Expertengruppe Milch, der sogenannten High Level Group, geprüft. Die Experten haben sieben Empfehlungen an den EU-Agrarrat und die EU-Kommission gegeben, wie durch strukturelle Verbesserungen die Marktlage und die Einkommenssituation der Milchbauern verbessert werden können. Nach Ansicht des DBV fallen diese Empfehlungen allerdings eher vage aus und setzen nicht auf eine konsequente Markterholung. So sieht der Bauernverband durchaus Chancen, über Erzeugerorganisationen und Molkereigenossenschaften die Marktmöglichkeiten besser auszuschöpfen. Allerdings müsse dabei die Verantwortlichkeit bei den Unternehmen verbleiben. Ein Rückfall in eine "alte" staatliche oder staatlich unterstützte Marktsteuerung lehnt der DBV strikt ab. Richtig ist seiner Meinung nach dagegen der Vorschlag, die Vertragsbeziehungen zwischen Milchlieferanten und Molkereien in schriftlichen Verträgen festzuhalten. In Deutschland müssten die nach Marktstrukturgesetz möglichen Erzeugerorganisationen hierfür die Verhandlungsmacht der Milchbauern bündeln. Auch in den übrigen Mitgliedstaaten der EU sollten derartige Möglichkeiten geschaffen werden.
Auch die Erkenntnis, dass ein Sicherheitsnetz für Marktkrisen in der EU-Agrarpolitik nach 2013 notwendig ist, wird vom DBV nachdrücklich unterstützt. Allerdings müsse jetzt sichergestellt werden, dass zum Beispiel eine Intervention zur Verhinderung eines völligen Preisverfalls in der Marktkrise auch tatsächlich und rechtzeitig eingesetzt werden muss.