Die Vermarktung von Kartoffeln aus der Ernte 2011 war für die Landwirte und Lagerhalter laut dem Bauernverband nicht zufriedenstellend. Auch aktuell gerate der inländische Markt unter Druck, die Preise seien unverändert niedrig, so der Leiter des Fachausschusses Kartoffel, Martin Umhau.
„Immer stärker werden in den kommenden Wochen Frühkartoffeln aus Israel oder Ägypten den deutschen Markt erreichen", erklärt Umhau. Der Landwirt betont, dass „aber auch einheimische Ware, gesund und regional produziert, von bester Qualität ist.“ Vor allem bei Bio-Ware würden die Lebensmitteleinzelhändler sehr frühzeitig auf ausländische Ware umsteigen, was für einzelne Landwirte in Deutschland einen enormen finanziellen Verlust zur Folge habe.
In allen Anbauregionen Deutschlands, in denen die Frühkartoffel eine Rolle spielt, sind die Pflanzungen in vollem Gange, stellt der DBV-Fachausschuss weiter fest. Erste Bestände seien bereits aufgelaufen. Regen werde nun aber dringend gebraucht.
Im Jahr 2011 wurden auf 259.000 ha Kartoffeln angebaut, die Erntemenge betrug nach den letzten Schätzungen 11,8 Mio. t. Dies sei ein Zuwachs um knapp 17 % im Vergleich zu 2010 gewesen. Für die diesjährige Anbaufläche erwarten die Experten des DBV eine verhaltene Anbauplanung. Niedrige Preise und der Anbau anderer Ackerbaukulturen könnten dazu führen, dass sich noch mehr Erzeuger vom Kartoffelanbau zurückziehen. Bessere Erlöse für die Landwirte würden dringend gebraucht, um den heimischen Anbau langfristig zu sichern, so die Mitglieder des Fachausschusses. Dies treffe auch auf den Bereich der Veredelungskartoffeln zu, die etwa zu Pommes Frites oder Stärke verarbeitet werden. (ad)