Der DBV hat das Züchtungsunternehmen Pioneer unmissverständlich aufgefordert, den Landwirten, die unbewusst GVO-verunreinigtes Saatgut eingesetzt hatten, kurzfristig und unbürokratisch Schadensersatz zu leisten. Der Verband werde es nicht akzeptieren, dass die politische Auseinandersetzung über den Umgang mit Saatgut auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen wird, heißt es in einem Schreiben. Seit Ende April würden sich Behörden und Pioneer gegenseitig die Schuld zuschieben. In der Zwischenzeit mussten die Landwirte aufgrund behördlicher Verfügungen den Maisaufwuchs umbrechen. Anders als in vergleichbaren Fällen in der Vergangenheit sei Pioneer trotz massiven Drängens des DBV und der Landesbauernverbände bisher weder bereit, klare Zusagen über eine Entschädigung der Landwirte zu machen noch eine Abschlagzahlung zu leisten, empört sich der Bauernverband weiter. Die Landwirte, die völlig unverschuldet in diese Situation geraten sind, blieben derzeit auf den Kosten für Umbruch und Ertragsausfälle sitzen. Für völliges Unverständnis sorgt, dass die betroffenen Landwirte von Pioneer aufgefordert worden seien, gegen Umbruchverfügungen gerichtlich vorzugehen, Pioneer aber gleichwohl nicht bereit sei, die Kosten für die Verfahren zu übernehmen. DBV und Landesbauernverbände hätten Pioneer eine einvernehmliche Schadensregulierung angeboten, was das Unternehmen aber abgelehnt habe.
Der DBV will den klagenenden Landwirten nun helfen.
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