Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat an die Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) appelliert, gerade bei Milch und Milchprodukten die Wertschätzung dieser Qualitätserzeugnisse zu festigen und nicht immer wieder durch Billigangebote zu unterlaufen. Außerdem sollen die Molkereien ihre Strukturbereinigung fortsetzen und auch kartellrechtskonforme Bündelungen im Verkauf durchsetzen. Die Molkereien seien so aufzustellen, dass keine einseitigen Abhängigkeiten mehr durchschlagen könnten.
Aufgrund der bereits wieder anziehenden Butter- und Pulverpreise bestünden gute Chancen am Markt, dass die Milchauszahlungspreise zum Herbst wieder stiegen, stellte der DBV fest. Von den Verbrauchern werde mehr Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit bei den Kaufentscheidungen erwartet. Die Politik sieht der Bauernverband gefordert, sich für Maßnahmen einzusetzen, die kurz- und langfristig Liquidität auf die Höfe der Milchbauern bringen könnten, so ein wirksames Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramm, die Einführung einer steuerneutralen Risikoausgleichsrücklage und die Fortsetzung des Direktausgleichs.
Auch strukturell seien die Milcherzeuger zu unterstützen, und zwar durch den Erhalt des Agrarinvestitionsprogramms in seiner bewährten Form und die Förderung von Zuchtmaßnahmen mit der hierzu erforderlichen Milchleistungs- und -qualitätsprüfung. Für den Fall von extremen Marktverwerfungen sei ein automatisch greifendes Sicherheitsnetz von der Politik zu gewährleisten.
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