In jüngster Zeit seien Agrarrohstoffe wegen der höheren Volatilität der Agrarmärkte für Spekulanten interessant geworden. Diese hätten jedoch kein wirkliches Interesse am Reis oder Weizen, sondern wollten nur an den Kursschwankungen verdienen. "Das verstärkt die Marktausschläge und ist deshalb so überflüssig wie ein Kropf", sagte Sonnleitner. Er sieht die Gefahr, dass "ganze Herden solcher Zocker von einem Spekulationsspiel zum anderen wandern, absahnen und am Ende Scherbenhaufen hinterlassen". Dies sei unverantwortlich, da Agrarkrisen fatale Folgen für viele Menschen weltweit haben könnten. Er bezweifle die Notwendigkeit von internationalen Finanzmärkten und den Sinn von Termingeschäften überhaupt nicht, so Sonnleitner. Er frage sich jedoch, ob Freiheit denn vollkommen grenzenlos sein könne. Zwar würde Spekulation allein sicherlich keinen Preistrend auslösen. "Mein Problem aber ist, dass jeder Fachmann bestätigt, dass die Spekulation die Preisausschläge - nach oben wie nach unten - massiv verstärken kann", betonte der DBV-Präsident. Den Terminhandel mit Agrargütern einfach zu verbieten, wie dies jüngst Indien gemacht hat, reicht nach Einschätzung Sonnleitners als Antwort nicht aus. Diese Fragen dürfte auch das Bundeskabinett nicht ausblenden, wenn dort eine abgestimmte Meinung zur Nahrungsmittelversorgung und Entwicklungspolitik erarbeitet wird, forderte Sonnleitner.
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