Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat gefordert, die EU-Agrarförderung allein an ökologischen Zielsetzungen auszurichten. Aus Sicht des DBV ist dies jedoch alles andere als nachhaltig. Es sei nicht akzeptabel, andere wichtige politische Ziele als Nahrungsmittelversorgung, wettbewerbsfähige Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz in einen Gegensatz zur Umweltpolitik zu setzen. Für eine große Zahl von Landwirten würde eine radikale Umorientierung der EU-Direktzahlungen, wie sie vom Umweltrat gefordert wird, angesichts der aktuell sehr niedrigen Agrarpreise zu einer existenzbedrohenden Situation führen. Daher sei die Aussage des Umweltrates falsch, wonach mit seinen Vorschlägen neue Einkommensmöglichkeiten für Landwirte geschaffen würden. Der DBV vermisst außerdem in den Vorschlägen des Umweltrates den weltweit dramatisch zunehmenden Flächenverbrauch. Mit den Forderungen, mehr Flächen aus der Produktion zu nehmen, in Umweltprogrammen zu nutzen und für den Naturschutz zu sichern, verschließe der Sachverständigenrat die Augen vor dieser zentralen Zukunftsaufgabe. Unverständlich ist dem DBV, warum der Umweltrat verschweigt, dass die Agrarumweltmaßnahmen infolge des Wegfalls der Anreizkomponente seit 2007 bei vielen Landwirten an Akzeptanz verloren haben. Die Agrarumweltmaßnahmen müssten dringend attraktiver gestaltet werden. Ein schlichter Kostenersatz für Auflagen bzw. entgangene Erträge sei für die Landwirte, die als Unternehmer am Markt Gewinne erzielen müssen, nicht ausreichend.
${intro}