Laut der letzten Agrarstrukturerhebung wurden 2015 in Deutschland rund 208 Millionen Kubikmeter Gülle als Dünger ausgebracht, 17 Millionen Kubikmeter mehr als 2010. Je mehr Stickstoff zur Deckung des Bedarfs der landwirtschaftlichen Kulturen aus Gülle oder Mist genutzt werden kann, umso weniger sind Landwirte auf den Zukauf von energieintensiv hergestelltem Mineraldüngern angewiesen, stellt dazu der Deutsche Bauernverband klar.
Im Vergleich zu 2010 hat sich auch der Anteil von Gärresten aus Biogasanlagen von 17 auf 31 Prozent fast verdoppelt. Auch dies bedeute weniger Geruchsbelästigung, mehr Ressourceneffizienz und weniger Klimagase.
Durch eine zügige Einarbeitung der Gülle bzw. der Gärreste in den Boden würden Emissionen der Stickstoffverbindung Ammoniak deutlich gesenkt. So hätten die Landwirte innerhalb von fünf Jahren ihre Arbeitsweise bei der Gülledüngung deutlich verändert und den umweltpolitischen Erkenntnissen angepasst: Laut Agrarstrukturerhebung wurden 2015 über 70 Prozent der Gülle sofort oder innerhalb einer Stunde eingearbeitet. Gegenüber 2010 wurde damit doppelt so viel Gülle unmittelbar eingearbeitet (29 Prozent) bzw. innerhalb einer Stunde (42 Prozent), erklärt der DBV.
Im Gegenzug dazu halbierte sich die Menge, deren Einarbeitung länger als eine Stunde benötigte, und zwar von 65 Prozent in 2010 auf 29 Prozent in 2015. Mist wurde nach letztem Stand zu 66 Prozent binnen vier Stunden eingearbeitet. Dieser Trend der Emissionsminderung wird nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes in den kommenden Jahren weitergehen.