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DBV wagt Prognose für Agrarmärkte 07/08

Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht für das laufende Wirtschaftsjahr 2007/08 davon aus, dass die Ackerbauern vor allem bei Getreide preisbedingt mit einer Verbesse­rung ihrer Erlöse rechnen können, jedoch bei Zuckerrüben und Kartoffeln werden die Erzeugerpreise zurückgehen.

Lesezeit: 7 Minuten

In der Tierhaltung ist bei Schweinen mit deutlich rückläufigen, bei Rindern mit etwa gleichbleibenden Erlösen zu rechnen. In der Milchviehhaltung werden die Erlöse laut Verband deutlich anwachsen, wobei große regionale Unterschiede vorhanden sind. Weiter steigende Kosten auf der Aufwandsseite - vor allem bei Futter- und Düngemittel, Pflanzen­schutz und Energie - werden die Verbesserungen der Unternehmensergebnisse in Grenzen halten. Insgesamt rechnet der DBV für 2008 jedoch mit einer weiteren Verbesserung der durchschnittlichen Unternehmensergebnisse. Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2006/2007 erhöhte sich das Unternehmensergebnis von 31 500 Euro auf 35 400 Euro. Die Landwirte haben damit im Durchschnitt ein Bruttomonatseinkommen von etwa 2 100 Euro erzielt.


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Für unten stehende Teilmärkte gibt der DBV folgende Prognosen ab, die wir hier ungekürzt wiedergeben: Getreidemarkt


Für die Ackerbauern geht preislich ein erfreuliches Jahr zu Ende. Dabei darf jedoch nicht verges­sen werden, dass außer in Bayern und Sachsen die Landwirte mit erheblichen Ertragseinbußen bei der Getreideernte zu kämpfen hatten, mancherorts blieben die Erträge sehr deutlich gegenüber dem Vorjahr zurück. Auch andere europäische Länder ernteten deutlich weniger, gelitten haben insbesondere die Mitgliedstaaten im Süd-Osten der EU, aber auch Frankreich und das Vereinigte Königreich. Die Europäische Kommission hat auf die enge Versorgungslage reagiert und die verpflichtende Flächenstilllegung zunächst für ein Jahr ausgesetzt. Ob allerdings die seitens der Kommission anvisierten zusätzlichen 10 bis 12 Mio. t Getreide tatsächlich geerntet werden, ist fraglich. Auch warnen die Vertreter der Erzeuger und des Handels in Brüssel davor, angesichts niedriger Lager­bestände und möglicher witterungsbedingter Kapriolen das Potenzial der Getreideernte 2008 zu überschätzen. Die Börsen reagieren preislich sofort auf schlechte oder gute Ernteaus­sichten, da weltweit in den vergangenen sieben Jahren nur mit einer Ausnahme mehr Getreide nachgefragt als geerntet wurde.


Milchmarkt


Der Milchmarkt wird auch in 2008 seine 2007 begonnene positive Entwicklung fortsetzen. Allerdings scheint die Preisspitze erst einmal erreicht zu sein. Im November 2007 lagen die Verbraucherpreise für Molkereiprodukte insgesamt um 31,4 % über dem Vorjahresniveau. Die weitere Marktentwicklung hängt u. a. vom Nachfrageverhalten der verarbeitenden Industrie sowie der Verbraucher ab. Die Ende 2007 leicht nachgegebenen Preise für Milchpulver und Butter bedeuten keine generelle Trendumkehr, sondern eine Stabilisierung auf einem nach wie vor hohen Preisniveau.


Für 2008 ist ein wesentlich höheres Niveau der Verbraucherpreise als in den vergangenen Jahren zu erwarten. Dadurch werden sich auch die Milcherzeugerpreise in 2008 auf dem höheren Niveau bewegen. Nicht außer Acht bleiben darf allerdings, dass aufgrund der gestiegenen Preise für Futtermittel, Energie etc. die Produktionskosten der Milcherzeugung deutlich gestiegen sind. Vor allem in der ersten Jahreshälfte von 2008 ist mit höheren Auszahlungspreisen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu rechnen. Die Impulse aus der grundsätzlich positiven Entwicklung an den nationalen und internationalen Milchmärkten dürften stark genug sein, um stabile und wettbewerbsfähige Einkommen zu erzielen.


Die Marktaussichten für 2008 werden durch die Entwicklung bekannter Trends (Ver­brauchs­anstieg, stabile Produktion, Bioethanol etc.) grundsätzlich positiv eingeschätzt. Das Geschehen auf den internationalen Märkten wird zunehmend die Preise in Europa beein­flussen. Treibende Kräfte sind u. a. der wachsende Wohlstand in den Schwellenländern Südostasiens und China, der zu einer Veränderung der Konsumgewohnheiten geführt hat. Milch wird in diesen Ländern zum Trendgetränk. Gleichzeitig wird aufgrund des weltweit wachsenden Energiehungers der Bioenergie zunehmend mehr Bedeutung zugemessen. Der Milchmarkt hat sich aufgrund dieser globalen Zusammenhänge von einem Anbietermarkt zu einem Käufermarkt entwickelt.


Schweinemarkt


Die reichliche Versorgung mit Schweinefleisch hat 2007 dazu geführt, dass sich die Erzeugerpreise durchschnittlich um mehr als 10 Cent je kg Schlachtgewicht unterhalb der Vorjahreslinie bewegten. Erschwerend kam es zu einem enormen Anstieg bei den Futter­kosten um 10 Euro je Dezitonne. Aber auch die Steigerung der Energie­kosten schlägt in der Schweinproduktion zu Buche. Historische Niedrigstpreise und der Anstieg der Kosten trafen vor allem die Ferkelerzeuger. Zeitweise unterschritten die Erlöse je Ferkel die 30 Euro Marke, so dass bei Produktionskosten von über 60 Euro nicht einmal die Hälfte gedeckt wurden. Dies wird 2008 weiter zu Reaktionen in der Produktion führen: EU-weit drohen zahlreiche vor allem kleinere Betriebe ihre Produktion einzustellen. Im Jahresverlauf 2008 dürften sich jedoch höhere Erzeugerpreise einstellen. Bis dahin haben die betroffenen Landwirte noch eine lange Durststrecke zu überwinden.


Eier und Geflügelfleisch


In der Hühnerhaltung konnten im Gegensatz zur Schweineproduktion die gestiegenen Futterkosten zumindest durch höhere Erlöse für Eier und Geflügelfleisch in 2007 aufgefan­gen werden. Zudem griffen die Verbraucher wieder verstärkt auf Geflügelfleisch vor allem auf Hähnchenfleisch zurück. Auch für das Jahr 2008 ist mit einem Anstieg der Geflügelfleisch­produktion zu rechnen, bedingt durch eine steigende Nachfrage. Mit deutlichen Preis­anstiegen ist jedoch nicht zu rechnen. Auch bei den Eiern wird von stabilen Preisen ausge­gangen. Entscheidend für die weitere Entwicklung der Legehennenbetriebe und des Eier-Angebotes aus Deutschland wird die Bereitschaft der Betriebe mit Käfighaltung sein, auf andere Haltungsformen umzustellen. Mit der Entwicklung der Kleinvoliere steht eine öko­nomisch und Tierschutz verbessernde Alternative zur Verfügung.


Rindfleischmarkt


Die heimische Rindfleischerzeugung fiel wie in den letzten Jahren geringer aus als im Vorjahr. Auch für das Jahr 2008 ist davon auszugehen, dass sich der rückläufige Trend in der Rindfleischerzeugung von jährlich 1 bis 3 Prozent fortsetzt. Rindfleisch aus anderen EU-Mitgliedstaaten und aus Südamerika verdrängt zunehmend die heimische Produktion. Bei unverändertem Verbrauch ist eher mit festeren Preisen zu rechnen.


Obst und Gemüse


Die Vorzeichen für die Vermarktung von Kernobst im Jahr 2008 sind vorsichtig positiv zu beurteilen. Dies ist zum einen begründet in einer EU-weit insgesamt geringeren Kernobst­ernte \- insbesondere durch frostbedingte Ausfälle in den osteuropäischen Mitgliedstaaten der EU, allen voran in Polen - und zum anderen als Folge von Ernteausfällen bei anderen Obst-Erzeugnissen aus Übersee zum Beispiel Bananen (Hurrikanschäden in der Karibik) und Zitrusfrüchte (witterungsbedingte Ausfälle in Spanien).


Bei Lagergemüse ist für 2008 bis auf Kopfkohl mit einer reichlicheren Marktversorgung zu rechnen. Während bei Kohl und Porree mit einer optimistischen Preisgestaltung gerechnet werden kann, könnten Zwiebeln und Möhren etwas unter Preisdruck geraten, der allerdings durch stärkere Exportmöglichkeiten nach Ost- und Südost-Europa aufgefangen werden könnte.


Ökomarkt


Das rasante Umsatzwachstum auf dem deutschen Biomarkt geht weiter. Nachdem die Bioumsätze 2007 um fast 20 Prozent auf etwa 5,5 Milliarden Euro gestiegen sind, ist für 2008 mit einem weiteren dynamischen Marktwachstum zu rechnen. In einigen Produktberei­chen, zum Beispiel Kartoffeln, wirken die zu geringen Erzeugungsmengen im In- und Aus­land jedoch Umsatz begrenzend. Da die Umstellung von Flächen und landwirtschaftlichen Betrieben auf ökologischen Landbau weiterhin hinter dem Marktwachstum zurückbleibt, werden bei den meisten Produktgruppen Bio-Importe weiterhin an Bedeutung gewinnen.


Die Bio-Milch- und Bio-Getreidemärkte werden sich voraussichtlich auf hohem Preisniveau halten. Für die Ernte 2008 sind bereits erhebliche Getreidemengen nur knapp unter den aktuellen Marktpreisen kontraktiert worden. Schwierig stellt sich dagegen die Situation auf den Rind- und Schweinefleischmärkten dar. Die Veredelung leidet unter den hohen Kosten für Bio-Futtergetreide. Eine marktkonforme Ausdehnung des Bioangebotes aus deutscher Erzeugung wird wesentlich davon abhängen, dass die Bundesländer die Förderung der Umstellung auf ökologischen Landbau an die geänderten Rahmenbedingungen anpassen und ob auch Verarbeiter und Handel stärker ihrer Verantwortung nachkommen und die Umstellung des ökologischen Landbaus durch geeignete Maßnahmen flankieren.


(Originalmeldung des DBV, Meinungen und Tendenzen von top agrar finden Sie in der Markt-Hotline)

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