Während der Grünen Woche, am 19. Januar, wird es am Washingtonplatz und vor dem Bundeskanzleramt in Berlin erneut eine große Demonstration geben. Wie jedes Jahr organisiert das Bündnis „Wir haben es satt“ den Protest, dies ist ein Zusammenschluss verschiedener Vereine und Organisationen, wie z.B. BDM, Brot für die Welt, BUND, Tierschutzbund, AbL, Miserior, BDM, KLJB sowie der bekannten Bio-Anbauverbände. Das Motto lautet dieses Mal „Wir haben Agrarindustrie satt! Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Jetzt!“.
Als Anlass führt das Bündnis die „düstere Bilanz“ der Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte an. „In immer größeren Tierfabriken wird der Tierschutz verletzt, immer mehr Bauern geben auf, die Landschaften vermaisen“, so Jochen Fritz, Pressesprecher der Aktion. Während Hoftore geschlossen werden, sollten nach dem Willen der Bundesregierung Konzerne und Großinvestoren weiterhin Milliarden an Agrarsubventionen erhalten. Ökologische Alternativen zur industriellen Landwirtschaft lohnten immer weniger, weil industrielle Produktion und Überproduktion die Preise für Bäuerinnen und Bauern ruinierten.
„Mehr Pestizide lassen weltweit die Bienen sterben und die Artenvielfalt nimmt rapide ab. Die Spekulation mit Lebensmitteln und Land verschärft den Hunger in der Welt. Gleichzeitig landet immer mehr Getreide im Trog und im Tank statt auf dem Teller. Es ist Zeit für eine tiefgreifende Wende!“, so Fritz weiter. Bisher blockiere das Landwirtschaftsministerium die Reform hin zu einer ökologischeren und sozialeren EU-Agrarpolitik.
„Wir ziehen vor Kanzleramt und Bundestag, weil die Bundesregierung unsere Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung vor dem Durchmarsch der Industrie schützen muss, statt Steigbügelhalter der Agrarindustrie sein!“, fasst Fritz zusammen.
Das Bündnis tritt ein für eine bäuerlich-nachhaltige Landwirtschaft und einer Abkehr von der „agrarindustriellen Produktion“, wie sie es nennen. Es fordert von der Bundesregierung, den weiteren Bau großer Ställe zu verhindern, die Spekulation mit Land und Essen zu beenden und durch die EU-Agrarpolitik eine Landwirtschaft zu schaffen, die wieder gesunde Nahrung für Bienen, Menschen und Tiere erzeugt.
Der Bauernverband (DBV) hat unterdessen angekündigt, dieser Aktion zusammen mit seinen Landesverbänden eine eigene Aufklärungskampagne entgegenzustellen. (ad)